Petition: Wiener Donaupark soll "Johannes Paul II. Park" heißen
Der "Verein zur Förderung des Gedenkens von Papst Johannes Paul II. in Wien" fordert die Umbenennung des Wiener Donauparks in "Johannes Paul II. Park". Es sei "völlig unverständlich, warum es in Wien noch keine nach Papst Johannes Paul II. benannte Verkehrsfläche gibt", sagte der Initiator und Vorstand des Gedenkvereins, Jan Ledóchowski, laut der österreichischen Nachrichtenagentur "Kathpress". Der ÖVP-Politiker ist Sprecher für Christdemokratie der Wiener Volkspartei und Präsident der "Plattform Christdemokratie".
Es gehe darum, an den heiligen Papst zu erinnern, so Ledóchowski. Der Donaupark sei dafür ideal, da Johannes Paul II. auf der Grünfläche bei seinem Wien-Besuch vor 40 Jahren einen Gottesdienst mit 300.000 Menschen gefeiert habe. "Seine Botschaft erreichte Menschen aller Völker, Kulturen und Religionen der ganzen Welt. Er war eine Stimme des Friedens und der Versöhnung", so die Initiatoren. Als "Kämpfer für die Freiheit der Menschen und eine Kultur des Lebens" habe Johannes Paul II. stets die Einhaltung der Menschenrechte angemahnt.
Erster Antrag wurde abgelehnt
Zuvor wurde im Verkehrsflächenbenennungsausschuss der Stadt Wien ein Antrag abgelehnt, der die Benennung einer Straße oder eines Platzes im 22. Wiener Gemeindebezirk nach dem polnischen Papst forderte. Die Ablehnung erfolgte, weil der Antrag keine konkrete Fläche dafür vorsah.
Die Petition fordert nun die Umbenennung des Wiener Donausparks, der direkt an die UNO-City anschließe, was die nationale wie internationale Bedeutung seines neuen Namensträgers ideal zum Ausdruck bringen würde. Als prominentes Naherholungsgebiet sei der Park bei den Wienerinnen und Wiener zudem sehr positiv besetzt und stadtbekannt.
Die Kirchenführung des polnischen Papstes und sein Umgang mit sexuellem Missbrauch in der Kirche sind immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Beispielsweise erhob der niederländische Journalist Ekke Overbeek zuletzt schwere Vorwürfe gegen den früheren Papst. Karol Wojtyla habe als Erzbischof von Krakau dazu beigetragen, Missbrauchsfälle in den Reihen der Kirche zu vertuschen. In Dokumenten fänden sich Informationen zu konkreten Fällen, in denen Wojtyla wissentlich Missbrauchspriester in andere Bistümer versetzt habe. Selbst verurteilten Tätern sei erlaubt worden, in anderen Diözesen weiterzuarbeiten. Im Frühjahr sorgte eine Dokumentation zu diesem Thema in Polen für Aufsehen. Die katholische Kirche in Polen wies stets Kritik an Johannes Paul II. zurück. Angesichts des heftigen Streits in Polen um seinen Umgang mit Missbrauchsfällen sprach sie sich zuletzt jedoch für eine Untersuchung aus. (ben)