Laut Zeitung soll Gotteshaus entweiht werden

Gerangel um bekannte Kirche in Ingolstadt – Bistum dementiert Bericht

Veröffentlicht am 12.05.2023 um 09:19 Uhr – Lesedauer: 

Ingolstadt ‐ Steht die markante Franziskanerkirche in Ingolstadt vor der Profanierung? Das jedenfalls hatte der "Donaukurier" berichtet. Das Bistum Eichstätt dementiert – doch die Zukunft die Gotteshauses ist unklar.

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Die Franziskanerkirche in Ingolstadt steht vor einer unklaren Zukunft. Die örtliche Tageszeitung "Donaukurier" berichtete am Donnerstag, das markante katholische Gotteshaus in der Innenstadt der Donau-Metropole solle entweiht werden. Das Bistum Eichstätt dementierte dies auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Ein Beschluss zur Profanierung existiere nicht. Gleichwohl gebe es mit der zuständigen Kirchenstiftung Sondierungsgespräche zur Zukunft des Gebäudes. Sie würden mit dem Freistaat Bayern, der Stadt Ingolstadt und privaten Interessenten geführt.

Hintergrund ist, dass der Orden der Kapuziner, der die Kirche zuletzt genutzt hatte, Ingolstadt im März verlassen hat. "Seitdem denken wir über die weitere Nutzung der Franziskanerkirche und des dazu gehörenden Klosters nach", erklärte die Diözese.

Das Angebot der Beichte sei bereits in die nahe gelegene Kirche Sankt Moritz verlagert worden. "Jede Kirche in unserem Bistum hat nicht nur eine sakrale, sondern für die Menschen vor Ort eine emotionale Bedeutung. Nichtsdestotrotz müssen wir uns der Realität stellen, dass die Zahl der Katholikinnen und Katholiken geringer wird und wir uns überlegen müssen, wie wir die Seelsorge aufstellen können, um Ressourcen und die Bedürfnisse der Menschen vor Ort zu vereinen."

Oberbürgermeister bittet um Austausch

Der "Donaukurier" hatte Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD) mit der Aussage zitiert, bei ihm seien zuletzt immer wieder um die Zukunft der Franziskanerkirche besorgte Bürger vorstellig geworden. Er, Scharpf, habe daraufhin dem Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke einen Brief geschrieben und um einen Austausch zu dem Thema gebeten. Einen Termin mit Hanke habe Scharpf nicht bekommen, er sei vielmehr an den Amtschef, also den Leiter der Bistumsverwaltung, verwiesen worden. Zu diesem Vorgehen äußerte sich die Diözese auf KNA-Nachfrage nicht.

Schon im März hatte es Kritik an der Kommunikation des Bistums gegeben, nachdem dieses bekanntgegeben hatte, sich von seinen fünf Schulen trennen zu wollen. Eltern hatten etwa den Termin direkt vor einem Tag der offenen Tür an einem betroffenen Gymnasium in Ingolstadt moniert und zudem, dass keine Lösung für die Zukunft der Schulen angeboten worden sei. Zu seiner Kommunikation insbesondere in Bezug auf Ingolstadt äußerte sich das Bistum auf Nachfrage ebenfalls nicht.

Die Ingolstädter Franziskanerkirche stammt nach Bistumsangaben aus dem 13. Jahrhundert. Ihr Bau begann demnach 1275 in frühgotischer Form als dreischiffige, flachgedeckte Basilika. (KNA)