Katholische Eltern kritisieren Eichstätter Plan zu Aufgabe von Schulen
Die Katholische Elternschaft Deutschlands (KED) in Bayern hat mit Bestürzung und scharfer Kritik auf die Entscheidung des Bistums Eichstätt reagiert, sich von seinen Schulen zu trennen. "Die überraschende Zäsur im Bistum Eichstätt, aus den weitreichenden Folgen der diözesanen Finanzkrise vor ca. fünf Jahren und der prekären aktuellen Haushaltlage einen neuen Zukunftsplan zu Lasten der Schulbildung zu ratifizieren, wird von der Katholischen Elternschaft vehement und mit großer Fassungslosigkeit missbilligt", sagte der Landesvorsitzende Stephan Hager am Dienstag in München. Mit dieser Entscheidung werde die katholische Schulbildung im Bistum gänzlich aufgelöst.
"Den Familien im Bistum wird die Tür zur christlichen Werteorientierung und Lebensgestaltung außerhalb der Familie zugeschlagen", so Hager weiter. Die KED sei in den Entscheidungsprozess nicht beratend einbezogen worden. Der Verband sei der festen Überzeugung, dass katholische Schulen eine wichtige Ergänzung zum öffentlichen Schulsystem darstellten. "Die allgemeine schulische christliche Bildung ist ein relevantes Kriterium, Schulen als Zukunftsorte von gelebter Kirche zu verstehen sowie einen frühen Akzent für wertorientierte und religiöse Themen zu setzen." Der bayerische Landesverband der KED sei stets zu konstruktiven Gesprächen mit dem Bistum und dem Verbandsnetzwerk zu Schule, Eltern und Trägern bereit.
Das wegen einer prekären Haushaltslage unter Spardruck stehende Bistum Eichstätt hatte vergangene Woche einen Zukunftsplan vorgestellt. Dieser sieht unter anderem vor, dass das Bistum die Trägerschaft für seine fünf allgemeinbildenden Schulen aufgibt. Über die Fortführung der Schulen an drei Standorten würden derzeit Gespräche mit der Politik geführt, hieß es. Am Wochenende wurde bekannt, dass die Diözese offenbar auch mit dem Nachbarbistum Augsburg die Fortführung der Schulen sondiere. Das Schulwerk der Diözese Augsburg bestätigte demnach eine kurzfristig eingegangene Voranfrage. Bislang gebe es jedoch noch keine konkreten Überlegungen, hieß es. (mal)