Italiens Justiz erhält im Fall Orlandi erstmals Akten aus dem Vatikan
Die römische Staatsanwaltschaft hat im Fall der vor 40 Jahren verschwundenen Jugendlichen Emanuela Orlandi Akten aus dem Vatikan erhalten. Wie die italienische Tageszeitung "Il Messaggero" (Dienstag) weiter berichtete, geht es bei dem Aktenaustausch offenbar darum, frühere Ermittlungen der italienischen Justiz gegebenenfalls zu ergänzen oder zu korrigieren. Damals hatte es in der Sache noch keinen Austausch zwischen den beiden Staaten gegeben.
Orlandi, 15-jährige Tochter einer Vatikanangestellten, war 1983 unter ungeklärten Umständen in Rom spurlos verschwunden. Die italienische Justiz hat in dem Fall bereits mehrere Male ermittelt und zuletzt 2015 ein Verfahren ergebnislos eingestellt.
Auf Wunsch von Papst Franziskus ermittelt seit Januar 2023 erstmals auch die vatikanische Justiz unter ihrem neuen Staatsanwalt Alessandro Diddi. Die römische Staatsanwaltschaft hat laut "Messaggero" bereits im Dezember 2021 den Fall neu aufgerollt und erhält in diesem neuen Verfahren nun erstmals Akten aus dem Vatikan. (KNA)