Komm folge mir nach: Von Jesus angesehen und aufgeweckt
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Jeder Mensch ist einzig, wie jedes Blatt an jedem Baum, wie jede Blume einzig ist. Nichts, was auf dieser Erde lebendig ist, ist ganz genauso wie ein anderes. Auch wenn man von gleicher Art ist oder sogar eng verwandt wäre, ist das so. Aber Ähnlichkeiten gibt es viele. Vieles, was andern geschieht, kennen wir auch. Wir tragen es in uns als Potenzial oder Erfahrung. Darum können wir uns aneinander orientieren, können uns Mut machen zu diesem oder jenem oder uns mahnen, etwas zu unternehmen oder zu verändern, oder auch uns warnen, wenn es nötig scheint.
In diesem Sinn gibt es viele Leute, wie Matthäus oder Levi oder wie immer sie heißen, Kurt oder Gertrud, Patrick oder Juliette, und wo immer sie wohnen und ihr Leben gestalten mögen. Es gibt viele Leute, die wie Matthäus irgendwo sitzen, ihr Geschäft treiben, ohne sich groß zu kümmern, wen das was kostet, wer da was braucht. Oder auch, wer da draufzahlt und wer da Gewinn macht, solange sie selbst nur ein gutes Auskommen haben. Es gibt viele Menschen, die in voller Betriebsamkeit unberührt sind und das auch manchmal spüren, wie einen Schmerz oder eine Sehnsucht. Keine gute Einrichtung und kein hoher Lebensstandard können diese Leere füllen. Aber wenn da einen ein anderer ansieht – wie Jesus den Matthäus, – nicht den ansieht, den ich darstelle, sondern den, der ich bin, – und mich anspricht und etwas sagt wie dieses "Komm, folge mir nach!" …ja, dann!
Wenn ich das nicht überhöre, sondern mich ansprechen lasse und reagiere, wie Matthäus in diesem Augenblick, dann kann mir ein Licht aufgehen, das mich selbst sehen lässt, dass ich aufstehe und weiß, was ich als Nächstes tun will. Wenn ich dann mitgehe wie Matthäus und in diesem Licht den mitnehme, der mich angesprochen hat, dann kann das gleiche Haus von den gleichen Menschen anders bewohnt werden. Dann wird in den Umständen, die dieselben zu sein scheinen, etwas Neues deutlich, wie die Wahrheit, die Jesus sagt: "Geht und lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer! Denn ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder."
Die Einmaligkeit von Menschen und Geschichten bringt mich oft zum Staunen, macht mich dankbar, soviel finde ich einmalig schön. Aber manches Mal verärgert sie auch und regt mich auf. Wen wundert das bei allem, was es so gibt! Am liebsten habe ich, wenn sie mich weckt, irgendwie inspiriert. Wenn mir die Augen aufgehen für etwas und ich sehe, wie ich meine eigenen Schritte besser gehen, meine eigenen Themen besser entscheiden, ja, meine eigene, authentische Antwort an das Leben besser geben kann.
Evangelium nach Matthäus (Mt 9,9–13)
In jener Zeit sah Jesus einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach!
Und Matthäus stand auf und folgte ihm nach.
Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Geht und lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer! Denn ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder.