Mutter Oberin soll Keuschheitsgelübde gebrochen haben

Klage gegen Bistum: Ordensfrau wendet sich an den Vatikan

Veröffentlicht am 25.05.2023 um 10:44 Uhr – Lesedauer: 

Fort Worth ‐ Der Fall um ein kleines Kloster im US-Bundesstaat Texas schlägt neue Wellen: Nach einer Klage gegen das Bistum wendet sich die Mutter Oberin nun an den Vatikan. Grund dafür ist ein Streit um ihren Rechtsbeistand.

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Im Konflikt mit dem Diözesanbischof über dessen Vorgehen gegen ein Kloster im US-Bundesstaat Texas hat sich die Mutter Oberin an den Vatikan gewandt. Teresa Agnes Gerlach will Einspruch dagegen erheben, dass ihr Bischof Michael Olson (Fort Worth) ihr einen Rechtsbeistand ihrer Wahl verwehrt, schreibt der US-Pressedienst CNA am Mittwoch. Das Kloster um Schwester Teresa Agnes hat im Zuge der diözesanen Untersuchung gegen das Kloster bereits gegen ihre Diözese geklagt.

Im Mittelpunkt der Untersuchung steht der Vorwurf, die Mutter Oberin habe mit einem Priester ihr Keuschheitsgelübde gebrochen. Die Diözese gibt an, dass die Ordensfrau die Vorwürfe zugegeben habe, der von Gerlach beauftragte Anwalt Matthew Bobo sagte dagegen, das Geständnis sei unter dem Einfluss von Medikamenten zustande gekommen.

Vorschläge abgelehnt

In der Untersuchung wollte sich Gerlach von einem selbstgewählten Rechtsbeistand vertreten lassen, Oberhirte Olson lehnte jedoch alle ihre Vorschläge ab und setze ohne ihre Zustimmung einen anderen Rechtsvertreter ein. Mit ihm arbeitet Gerlach nicht zusammen, der betreffende Anwalt arbeitet dennoch an der Untersuchung mit.

Die Ordensschwestern um Gerlach hat die Diözese bereits um eine Million US-Dollar verklagt, weil Bischof Olson laut Gerlach mehrere Computer sowie ihr Smartphone habe konfiszieren lassen, um den Vorwurf des Gelübdebruchs zu untersuchen. Das Bistum argumentiert, dass dieser Fall das Kirchenrecht betreffe und Zivilgerichte nicht zuständig seien. (cph)