Erstmals Segen mit Heiligengefäß durch Bischof Meier

Neues Reliquiar mit allen drei Bistumspatronen in Augsburg

Veröffentlicht am 30.05.2023 um 12:51 Uhr – Lesedauer: 

Augsburg ‐ An Pfingsten kam es im Augsburger Dom das erste Mal zum "Einsatz": Ein neues Reliquiar vereint Überreste der drei Bistumspatrone Ulrich, Afra und Simpert. Bischof Meier erklärte die "durchaus ungewohnte" Form des Gefäßes.

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Das Bistum Augsburg vereint neuerdings Reliquien seiner drei Patrone Ulrich, Afra und Simpert in einem besonderen Gefäß. Mit diesem sogenannten Reliquiar hat Bischof Bertram Meier den Gläubigen am Pfingstsonntag im Augsburger Dom erstmals den Segen erteilt. Das teilte die Diözese am Montag mit. Bei den Überresten von Ulrich (um 890-973), Afra (um 280-304) und Simpert (um 750-807) handelt es sich demnach jeweils um Knochensplitter aus dem Besitz des Bistums.

Reliquien sind Teile von Gebeinen, Kleidern oder Gegenständen Heiliger. Die Verehrung von Reliquien soll die Gläubigen an das Wirken der Heiligen erinnern und sie zur Nachfolge Christi aufrufen.

Bild von Steinen im Wasser

Geschaffen hat das Reliquiar David Wöhrl, Silberschmied und Juniorchef der Firma Dochtermann aus Augsburg, wie es hieß. Bei der Gestaltung habe sich der Künstler von dem Bild inspirieren lassen, das entstehe, wenn Steine ins Wasser geworfen würden und Kreise zögen. Denn jeder der drei Bistumspatrone habe segensreich für die Kirche von Augsburg gewirkt, so dass das Glaubenszeugnis bis heute Kreise ziehe. Bischof Meier sagte: "So verbindet das neue Reliquiar, dessen Form durchaus ungewohnt erscheint, die Vergangenheit, in der die Bistumspatrone lebten, mit dem 21. Jahrhundert, das vor der Herausforderung der Evangelisierung steht."

Das neue Reliquiar soll demnächst etwa bei Gottesdiensten im Rahmen des Ulrichsjubiläums 2023/24 zum Einsatz kommen. Das diözesane Festjahr, das am 3. Juli beginnt, erinnert an 1.100 Jahre Bischofsweihe und 1.050 Jahre Tod des heiligen Ulrich. (KNA)