Kirchenvertreter sähen ernste Bedrohung der christlichen Präsenz in der Stadt

Weltkirchenrat besorgt über Angriff auf Christen in Jerusalem

Veröffentlicht am 30.05.2023 um 17:35 Uhr – Lesedauer: 

Genf ‐ Teilnehmer sollen bespuckt und Fensterscheiben eingeschlagen worden sein: Der Ökumenische Rat der Kirchen hat seine Sorge über einen gewaltsamen Protest gegen eine Veranstaltung evangelikaler Christen in Jerusalem zum Ausdruck gebracht.

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Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat seine Sorge über einen gewaltsamen Protest von offenbar rechtsgerichteten jüdischen Aktivisten gegen eine Veranstaltung evangelikaler Christen in Jerusalem zum Ausdruck gebracht. Jerusalem sei eine Heilige Stadt dreier Religionen: Judentum, Christentum und Islam, erklärte ÖRK-Generalsekretär Jerry Pillay am Dienstag in Genf. Verletzungen des Status Quo führten zu Spaltung, Not und Gewalt.

Der Protest gegen eine Veranstaltung evangelikaler Christen soll laut Weltkirchenrat am 28. Mai stattgefunden haben. Medien berichteten, dass jüdische Radikale in der Nähe der Klagemauer evangelikale Christen angeschrien und attackiert hätten. Dabei sollen Teilnehmer bespuckt und Fensterscheiben eingeschlagen worden sein.

Anti-Defamation League: "Verabscheuungswürdige" Aktionen gegen Christen

Die Anti-Defamation League Israel habe die Aktionen gegen Christen in Jerusalem als "verabscheuungswürdig" bezeichnet, erklärte der ÖRK weiter. Die Leiter der Kirchen in Jerusalem hätten wiederholt ihre Besorgnis über Angriffe und Schikanen durch extremistische Elemente in der israelischen Gesellschaft sowie über die ernste Bedrohung der christlichen Präsenz in der Stadt und in der Region zum Ausdruck gebracht.

Zum ÖRK, der auch Weltkirchenrat genannt wird, zählen die Mehrzahl der orthodoxen Kirchen, anglikanische, baptistische, lutherische, methodistische und reformierte Kirchen sowie vereinigte und unabhängige Kirchen. Sie repräsentieren mehr als 580 Millionen Gläubige. Die katholische Kirche ist kein Mitglied. Die ÖRK-Zentrale ist in Genf. (epd)