Bestätigt: Georg Gänswein zieht ins Freiburger Priesterseminar
Jetzt steht es fest: Erzbischof Georg Gänswein zieht im Priesterseminar der Erzdiözese Freiburg ein. Gegenüber katholisch.de bestätigte der Sprecher des Erzbistums Marc Mudrak einen entsprechenden Bericht der "Badischen Zeitung" vom Donnerstag. "Erzbischof Gänswein wird eine kirchliche Mietwohnung im Priesterseminar beziehen", so Mudrak, und zwar zunächst als Privatmann. Gespräche über eine Aufgabe innerhalb der Erzdiözese stehen Anfang Juli an.
Die künftigen Einkünfte des Titularerzbischofs stehen ebenfalls noch nicht fest. "Deutsche Diözesen stocken die Gehälter der Priester auf, die sie im Vatikan erhalten. Das war bei Georg Gänswein auch so, auch nach seiner Bischofsweihe 2013", erläuterte Mudrak: "Die Besoldung nach seiner Rückkehr gehört auch zu den Punkten, die noch geklärt werden müssen." Die Gehälter im Vatikan sind deutlich niedriger als in Deutschland. Daher unterstützen alle deutschen Bistümer ihre im Vatikan tätigen Kleriker.
Wohnung im Zentrum von Stadt und Erzbistum
Weitere Details zur Wohnung Gänsweins im Priesterseminar "Collegium Borromaeum" teilte das Erzbistum nicht mit. Medienberichten zufolge geht es um die momentan leerstehende Wohnung, die für den Regens vorgesehen ist. Der amtierende Regens, Weihbischof Christian Würtz, wohnt in der angrenzenden Herrenstraße, wo die Wohnungen von Erzbischof Stephan Burger, Weihbischof und Domkapitularen liegen. Das Collegium Borromaeum befindet sich gegenüber dem Erzbischöflichen Ordinariat und liegt an der Ecke von Schoferstraße und Herrenstraße. Gänswein wird also in unmittelbarer Nähe zur Bistumsleitung wohnen. Anlässlich seines Deutschlandbesuchs 2011 übernachtete Papst Benedikt XVI. im Freiburger Priesterseminar.
In der vergangenen Woche teilte der Pressesaal des Heiligen Stuhls offiziell mit, dass Gänswein bereits zum 28. Februar das Amt des Präfekten des Päpstlichen Hauses beendet hat und "fürs erste" ("per il momento") zum 1. Juli in seine Heimaterzdiözese Freiburg im Breisgau zurückkehren solle. Zuvor wurde bereits darüber spekuliert. Mitte der Woche berichteten Medien bereits unter Verweis auf "kirchliche Insider" über den nun bestätigten Umzug. Gänswein wurde 1982 zum Diakon und 1984 zum Priester für das Erzbistum Freiburg geweiht. Nach Stationen in der Pfarrseelsorge, in der Wissenschaft und am Münchener Diözesangericht war der promovierte Kirchenrechtler seit 1995 an der römischen Kurie tätig, zunächst in der Liturgiekongregation und ab 1996 in der damals von Kardinal Joseph Ratzinger geleiteten Glaubenskongregation. Seither diente er dem späteren Papst bis zu dessen Tod als Privatsekretär. Durch eine Buchveröffentlichung unmittelbar nach dem Tod des Emeritus scheint Gänswein bei Papst Franziskus weiter in Ungnade gefallen zu sein. (fxn)