Bistum Trier erneuert Lehrerlaubnis für homosexuelle Religionslehrer
Das Bistum Trier hat die kirchliche Lehrerlaubnis von fünf Lehrkräften für das Fach katholische Religion erneuert – darunter sind mehrere homosexuelle Lehrer. Wie das Bistum am Donnerstag mitteilte, waren die fünf Lehrkräfte "aufgrund ihrer Lebensführung, etwa weil sie in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung leben, in der Vergangenheit aufgefordert worden, ihre bischöfliche Lehrbeauftragung zurückzugeben". Nach "etlichen Jahren" dürfen sie nun wieder katholischen Religionsunterricht an ihren Schulen erteilen – "und möchten das auch tun", hieß es.
Bischof Stephan Ackermann hatte eine Änderung der Grundordnung für den kirchlichen Dienst im Januar in Kraft gesetzt. Seitdem ist die private Lebensführung der Bewertung durch den kirchlichen Arbeitgeber entzogen. Seit Mai gilt in Trier auch die neue Ordnung für die Missio Canonica, die die Regelung für die Grundordnung auch auf die Kriterien für Erteilung und Entzug der Unterrichtserlaubnis für das Fach katholische Religion ausdehnt.
Weihbischof freut sich, "dass wir Sie zurückgewinnen konnten"
Weihbischof Franz Josef Gebert, der den Lehrkräften ihre Beauftragungsurkunden überreichte, sagte, Realitäten im menschlichen Zusammenleben dürfe man nicht ignorieren. Gerade im Religionsunterricht sei es entscheidend, "dass man mit seiner ganzen Person dahintersteht und glaubhaft Zeugnis ablegt". Mit Blick auf die fünf Lehrkräfte sagte Gebert, er freue sich, "dass wir Sie zurückgewinnen konnten".
Einer der Religionslehrer ist den Angaben zufolge Dieter Fenten, Stufenleiter der siebten und achten Klassen an der Gesamtschule Stromberg. Er engagiert sich laut Bistum mit seinem Ehemann seit vielen Jahren in einer Kirchengemeinde. Dass er seine Lehrbeauftragung für den Religionsunterricht verloren habe, habe ihn geschmerzt. "Rückblickend denke ich, dass ich wohl noch nie so behandelt wurde", so Fenten. Dass er nun wieder Katholische Religion unterrichten dürfe, freue nicht zuletzt auch seine Schüler. (fxn/KNA)