Diözese wird stattdessen in elf Pastoralregionen unterteilt

Magdeburger Bischof Feige löst alle Dekanate seines Bistums auf

Veröffentlicht am 03.07.2023 um 11:56 Uhr – Lesedauer: 3 MINUTEN

Magdeburg ‐ An die Stelle der bisher acht Dekanate treten im Bistum Magdeburg zum 1. September elf neue Pastoralregionen, das entsprechende Dekret wurde am Wochenende im Amtsblatt der Diözese veröffentlicht. Die Neustrukturierung hat vor allem einen Grund.

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Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige löst alle acht Dekanate seines Bistums zum 31. August auf. Statt der Dekanate werde es ab dem 1. September elf Pastoralregionen geben, heißt es im Dekret zur Auflösung, das am Wochenende im Amtsblatt der ostdeutschen Diözese veröffentlicht wurde. Zur Begründung führt das Dekret sich "verändernde Rahmenbedingungen" im Bistum an. Mit der Auflösung folge Feige dem Vorschlag einer Arbeitsgruppe des Bischöflichen Ordinariats, außerdem habe es vor der Entscheidung einen Diskussionsprozess in den Regionalkonferenzen sowie eine Anhörung des Bistums- und des Priesterrates gegeben.

Bislang gibt es im Bistum Magdeburg die acht Dekanate Dessau, Egeln, Halberstadt, Halle, Magdeburg, Merseburg, Stendal und Torgau. An ihre Stelle sollen im Herbst die elf Pastoralregionen Altmark, Börde, Burgenland, Dessau, Elbe-Elster, Halle-Merseburg, Harz, Jerichower Land, Magdeburg, Mansfelder Land und Salzland treten. Laut der in der vergangenen Woche veröffentlichten Kirchenstatistik lebten Ende 2022 rund 73.000 Katholiken im Bistum Magdeburg, es ist damit gemessen an der Zahl der Gläubigen das zweitkleinste Bistum Deutschlands. Von der Fläche her ist die weit überwiegend in Sachsen-Anhalt liegende Diözese jedoch die viertgrößte.

Personalmangel als Hauptgrund für die Neustrukturierung

Hauptgrund für die Neustrukturierung ist laut einem Bericht der Bistumszeitung "Tag des Herrn" der zunehmende Personalmangel in der Diözese. Zwar blieben die existierenden Pfarreien weiterhin selbstständig – Bischof Feige habe weitere Zusammenlegungen vermeiden wollen –, das hauptamtliche pastorale Personal werde künftig aber nicht mehr nur für eine Pfarrei, sondern für eine ganze Pastoralregion zuständig sein. "Die Pastoralregion ist der Raum, in dem das Leben in Pfarreien und Einrichtungen durch den regionalen Einsatz des zur Verfügung stehenden hauptamtlichen Personals unterstützt und begleitet wird", zitierte die Bistumszeitung aus einer Handlungsrichtlinie des Ordinariats.

Gesteuert werden sollen die Pastoralregionen laut dem Bericht künftig von so genannten "Regionalkoordinatoren". Diese sollten aus dem Kreis des pastoralen Personals vom Bischof ernannt werden. Die Handlungsrichtlinie des Ordinariats empfehle, zwei Personen die Koordination gemeinsam wahrnehmen zu lassen. (stz)