Ex-Benedikt-Sekretär zieht ins Priesterseminar

Hinweis auf Termin für Gänswein-Umzug nach Freiburg

Veröffentlicht am 04.07.2023 um 16:16 Uhr – Lesedauer: 

Freiburg ‐ Nach seiner langjährigen Tätigkeit für Benedikt XVI. im Vatikan ist klar: Erzbischof Georg Gänswein kehrt in sein Heimatbistum Freiburg zurück. Jetzt scheint auch der Termin für seinen Umzug ins dortige Priesterseminar zu stehen.

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Der Umzug von Erzbischof Georg Gänswein ins Freiburger Priesterseminar ist offenbar für Freitag geplant. Darauf deuteten Halteverbotsschilder vor dem Eingang des Gebäudes hin; die Schilder signalisierten, die Straße am 7. Juli ab 7.00 Uhr wegen eines Umzugs freizuhalten. Inzwischen sind die Hinweisgeber wieder abgebaut. Die Pressestelle des Erzbistums wollte den Umzugstermin nicht bestätigen. Für Gänswein steht eine Wohnung im Priesterseminar bereit. Das Gebäude liegt direkt in der Altstadt hinter dem Münster und neben dem Ordinariat, dem Verwaltungssitz des Erzbistums.

Gänswein stammt aus dem Schwarzwald und arbeitete lange im Vatikan und als Sekretär von Papst Benedikt XVI. Vor kurzem teilte der Vatikan offiziell mit, dass Gänsweins Tätigkeit in Rom beendet ist und Papst Franziskus ihn angewiesen habe, im Juli wieder in seine Freiburger Heimatdiözese zurückzukehren. Zur beruflichen Zukunft oder zu Gänsweins Aufgaben machten der Heilige Stuhl und das Erzbistum keine Angaben. Unklar ist auch, wie eine Zusammenarbeit mit der Kirche vor Ort aussehen kann. Entsprechende Gespräche mit dem Freiburger Erzbischof Stephan Burger laufen.

Gänswein arbeitete viele Jahre für den aus Deutschland stammenden Benedikt XVI. – vor, während und nach dem Pontifikat. Seit 2013 war er unter Franziskus gleichzeitig Präfekt des Päpstlichen Hauses. 2020 beurlaubte Franziskus Gänswein von diesem Amt, damit er sich ganz dem emeritierten Kirchenoberhaupt widmen könne. In seinem Buch "Nichts als die Wahrheit" schrieb Gänswein, er sei über diese Entscheidung "schockiert und sprachlos" gewesen. Das Buch sorgte international für Schlagzeilen und Diskussionen, weil es etwa Details über Konfliktlinien zwischen dem amtierenden und dem vorigen Papst enthält. (KNA)