Gefahr für die sakramentale Identität von Priestern

Sarah: Kein Konzil und keine Synode können Frauenpriestertum einführen

Veröffentlicht am 06.07.2023 um 11:51 Uhr – Lesedauer: 

Mexiko-Stadt ‐ Die katholische Kirche weiht nur Männer zu Priestern – daran gibt es seit Jahrzehnten Kritik. Und trotz eines Machtworts von Papst Johannes Paul II. geht die Diskussion weiter. Für Kardinal Sarah gibt es keinerlei Spielraum für eine Frauenweihe.

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Der emeritierte Kurienkardinal Robert Sarah bekräftigt die Unmöglichkeit einer Priesterweihe von Frauen. In einem Vortrag mit dem Titel "Freudige Diener des Evangeliums" sagte der Kardinal am Montag in Mexiko-Stadt, dass kein Konzil, keine Synode, keine kirchliche Autorität die Macht habe, ein Priestertum der Frau zu erfinden, ohne dass dabei die ewige Gestalt des Priesters und seine sakramentale Identität ernsthaft beschädigt werde. Dabei gebe es auch keine regionalen Spielräume. Zum katholischen Glaube gehöre, dass das Sakrament der Weihe von Christus identisch für die ganze Kirche eingesetzt wurde: "Für Jesus gibt es kein afrikanisches, germanisches, amazonisches oder europäisches Priestertum."

Das Weihesakrament sei ein göttliches Geschenk, das es zu empfangen, zu verstehen und zu leben gelte. "Die Kirche hat sich stets bemüht, das eigentliche und wirkliche Wesen des Priesters zu verstehen und zu vertiefen, der als Getaufter dazu berufen ist, ein alter Christus, ein anderer Christus, ja ein ipse Christus, Christus selbst, zu sein, ihn zu repräsentieren, sich ihm anzugleichen, durch die Priesterweihe in Christus gestaltet und verankert zu werden", so Sarah weiter. Für den Kardinal ist der Priester ein Mann Gottes, "der Tag und Nacht in der Gegenwart Gottes ist, um ihn zu verherrlichen, um ihn anzubeten." Der Priester sei ein Mensch, der geopfert werde, um das Opfer Christi für die Erlösung der Welt zu verlängern.

Papst Johannes Paul II. betonte 1994 in seinem Apostolischen Schreiben "Ordinatio sacerdotalis", dass die Priesterweihe von Anfang der Kirche an ausschließlich Männern vorbehalten war. Um die Debatte um eine Weihe von Priesterinnen zu unterbinden, stellte der Papst fest, dass die Kirche "keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben". Das Schreiben äußert sich nur zur Priesterweihe. Die Frage nach einer Diakoninnenweihe blieb damit weiter offen. 2020 setzte Papst Franziskus eine Kommission zur Klärung der Frage ein. Im vergangenen Jahr forderte die Synodalversammlung des Synodalen Wegs die deutschen Bischöfe auf, sich in Rom für eine Zulassung von Frauen zum Diakonat einzusetzen, außerdem sollen weitergehende Überlegungen aus Deutschland zu einer Öffnung aller Weiheämter in der Weltkirche vorgebracht werden. (fxn)