Katholischem Professor Hand abgehackt: Lebenslange Haft für Islamisten
Ein Sondergericht im südindischen Bundesstaat Kerala hat drei radikale Muslime zu lebenslanger Haft verurteilt, die vor 13 Jahren einem katholischen Professor eine Hand abgehackt hatten. Die Islamisten hatten ihn beschuldigt, den Propheten Mohammed beleidigt zu haben. Das Gericht habe die drei Angeklagten des Terrorismus, der Verschwörung und des Waffenbesitzes für schuldig befunden, berichtete das asiatische Presseportal Ucanews am Freitag. Einer der Hauptangeklagten sei noch immer flüchtig und daher in Abwesenheit verurteilt worden. Drei weitere Beschuldigte wurden laut Bericht zu je drei Jahren Haft verurteilt. Alle Angeklagten seien Mitglieder der seit 2022 verbotenen radikalislamischen Organisation "Popular Front of India".
Das 65-jährige damalige Opfer T. J. Joseph sagte laut Ucanews nach dem Schuldspruch gegen die Täter: "Ihre Verurteilung ist für mich kein persönlicher Sieg. Die Verurteilten selbst sind Opfer eines jahrhundertealten, primitiven indigenen Glaubenssystems." Es sei höchste Zeit, dass die Bewohner dieser Welt "ein wissenschaftliches Temperament entwickeln, uns das Konzept der Menschlichkeit und der universellen Brüderlichkeit zu eigen machen und moderne Bürger werden".
Anlass war Prüfungsfrage
Am 5. Juli 2010 hatten die Täter Joseph die rechte Hand abgehackt. Damit habe man den Dozenten für eine Frage in einem Prüfungsbogen bestrafen wollen, die eine Beleidigung des Islams gewesen sei, ließen die Attentäter nach der Tat verlauten.
Der Anschlag auf Joseph hatte zu einem Konflikt unter indischen Christen geführt. Der inzwischen im Ruhestand lebende Bischof Mar George Punnakkottil hatte im September 2010 in einem Hirtenbrief an die Gemeinden der syro-malabarischen Diözese Kothamangalam gesagt, Joseph habe die strittige Frage mit Vorsatz in die Examensarbeit eingefügt. Einen Tag nach der Verlesung des Hirtenbriefs warfen Hunderte aufgebrachte Christen bei einer Demonstration vor der Residenz des Bischofs in Kothamangalam der Kirche "Billigung der Taliban-Justiz der islamischen Fanatiker" vor. (KNA)