Sandra Körbs war die erste unabhängige Beauftragte in Osnabrück

Nach dreieinhalb Monaten: Beauftragte gegen Missbrauch verlässt Bistum

Veröffentlicht am 20.07.2023 um 12:54 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Osnabrück ‐ Seit Anfang April hatte sie die Abläufe zum Umgang mit Verdachtsfällen sexuellen Missbrauchs im Bistum Osnabrück kontrolliert. Nach nur dreieinhalb Monaten hört Sandra Körbs wieder auf. Die Juristin sieht das Bistum aber auf einem guten Weg.

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Dreieinhalb Monate nach ihrem Dienstantritt beim Bistum Osnabrück hat die unabhängige Beauftragte gegen sexualisierte Gewalt, Sandra Körbs, wieder gekündigt. Sie werde ihre Tätigkeit zum 31. August beenden und als Unternehmensjuristin zu ihrem alten Arbeitgeber, den Stadtwerken Osnabrück, zurückkehren, teilte die Diözese am Montag mit. Als Grund habe sie persönliche Motive angegeben. Nach Aussage eines Bistumssprechers hatten die Stadtwerke weiter stark um Körbs geworben und ihr ein entsprechendes Angebot gemacht.

Der Sprecher der Monitoring-Gruppe, Heinz-Wilhelm Brockmann, bedauerte den Fortgang von Körbs. Die Juristin sei fachlich wie menschlich hochkompetent gewesen und habe gut in das gesamte Team gepasst, sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Sie hat die Aufarbeitung vorangetrieben und zum Wohl der Betroffenen sexualisierter Gewalt gewirkt."

Körbs: Bistum auf einem guten Weg

Körbs selber erklärte laut Mitteilung: "Das Bistum ist auf einem guten Weg, was die konsequente Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und einen Umgang auf Augenhöhe mit den Betroffenen betrifft." Sie habe viel Rückhalt bei ihrer Arbeit erfahren und danke für entgegengebrachtes Vertrauen.

Die Stelle soll laut Brockmann umgehend neu ausgeschrieben werden. Die Diözese brauche eine solche unabhängige Beauftragte und wolle schnellstmöglich eine kompetente Nachfolge finden. (KNA)