Krisensitzung: Diözesanrat Eichstätt beruft Vollversammlung ein
Im Bistum Eichstätt hat der Diözesanrat der Katholiken erstmals in seiner Geschichte weitere Gremien zu einer außerordentlichen Vollversammlung eingeladen. So hatte der Vorstand befunden, dass es aufgrund der aktuellen kirchlichen Krisen ein größeres Forum benötigt, um die Probleme zu diskutieren, wie die Pressestelle der Diözese am Wochenende mitteilte.
Der Vorsitzende des Diözesanrats, Christian Gärtner, verwies auf die hohe Zahl an Kirchenaustritten und die daraus resultierenden Sparmaßnahmen. Dabei kritisierte er, dass die Diözesanleitung für den Zukunftsplan "Neu aufbrechen mit dem Bistum Eichstätt" weitreichende Entscheidungen getroffen habe, ohne die mitverantwortlichen Gremien einzubeziehen. Als konkretes Beispiel nannte Gärtner die geplante Übergabe der katholischen Schulen an einen anderen Träger. Wörtlich sagte der Vorsitzende: "Wir möchten einen Rahmen schaffen, um diesen Prozess gemeinsam zu tragen. Wir wollen mitgehen, wir wollen gestalten und auch Verantwortung übernehmen."
Bischof aus terminlichen Gründen nicht dabei
Bei den anschließenden Diskussionsrunden in Kleingruppen und im Plenum sei diese Bereitschaft immer wieder angesprochen, aber auch eine mögliche Mitwirkung eingefordert worden, heißt es in der Mitteilung. Gärtner habe sich am Ende erleichtert gezeigt, dass von der Diözesanleitung positive Signale gekommen seien. Bischof Gregor Maria Hanke konnte den Angaben zufolge aus terminlichen Gründen an der Versammlung nicht teilnehmen.
Gekommen war aber Generalvikar Michael Alberter. Dieser habe von konstruktiven und von gegenseitigem Respekt getragenen Redebeiträgen gesprochen: "So ein Treffen stärkt das Vertrauen, intensiviert die Kommunikation und fördert die gegenseitige Vernetzung." Es sei aber noch zu früh, verbindliche Aussagen zu treffen. Gärtner kündigte an, dass sich das Gremium zur nächsten Vollversammlung am 22. und 23. September wieder in dieser Runde treffen wolle. Dann gehe der Blick nach vorne. (KNA)