Himmel löst sich – Chorfresko im Alten Peter muss saniert werden
In Münchens ältester und traditionsreichster Stadtpfarrkirche Sankt Peter ist einem zuletzt der "Himmel auf den Kopf" gefallen. So hatten sich mehrfach Teile vom Stuckrahmen des 1985 rekonstruierten Freskos der sphärischen Chorkuppel von Nikolaus Gottfried Stuber (1730) gelöst, wie die "Münchner Kirchenzeitung" in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet. "Gott sei Dank nie während der Öffnungszeiten oder Gottesdienste." Inzwischen ist ein Gerüst errichtet worden. Für die anstehenden Renovierungsmaßnahmen seien 580.000 Euro veranschlagt, die die Pfarrei aus Eigenmittel aufbringen müsse.
Wie Untersuchungen ergaben, sind die Schäden auf Salzeinlagerungen zurückzuführen, die von Löschwasser und sonstigem Wassereintrag in Kriegs- und Nachkriegszeit herrühren. Diese Kristallisierungen sprengten, besonders durch jahreszeitliche Temperaturschwankungen verursacht, schließlich Stuckteile von der Decke ab. Nun würden Stuck- und Putzflächen überprüft sowie restauriert. Alle Wand- und Deckenflächen müssten gereinigt, überarbeitet und konsolidiert werden. Danach folge dann eine Retusche des Freskos.
Plan: Fertigstellung bis Weihnachten
Der Plan sehe vor, dass bis Weihnachten alles fertig sein soll, heißt es. An einem Spendentisch im Mittelgang des Gotteshauses werde über die Baumaßnahme informiert. Hier könnten auch Kerzen für fünf Euro zur finanziellen Unterstützung erworben werden. Von der Sanierung nicht betroffen seien die Deckenfresken im Langhaus. Nach der fast vollständigen Zerstörung der Kirche im Zweiten Weltkrieg waren diese in den Jahren 1998 bis 2000 durch den Augsburger Freskanten Hermenegild Peiker rekonstruiert worden, heißt auf der Internetseite der Pfarrei.
Sankt Peter, zwischen Marienplatz und Viktualienmarkt gelegen, ist der historische Ausgangspunkt kirchlichen Lebens in München. Sein Turm mit einer Höhe von 91 Metern hat eine Aussichtsplattform, die bei Touristen und Einheimischen beliebt ist. Wer nach oben will, muss 306 Stufen steigen. (KNA)