Emeritierter US-Bischof hat geheiratet
Der emeritierte Bischof der US-Diözese Albany im Bundesstaat New York, Howard Hubbard, hat geheiratet. "Ich habe mich in eine wunderbare Frau verliebt, die mir geholfen hat, sich um mich sorgt und an mich glaubt", schreibt er in einer Stellungnahme am Dienstag. "Nach vielem Nachdenken im Gebet haben wir uns entschieden zu heiraten und das im Juli in einer zivilen Zeremonie getan." Wer die Frau ist, verrät er nicht.
Hubbard war zwischen 1977 und 2014 Bischof von Albany. Sein Umgang mit Missbrauchstaten steht in der Kritik, ebenso gibt es Missbrauchsvorwürfe gegen ihn selbst. Eine unabhängige Untersuchung ergab jedoch, dass ihm kein sexuelles Fehlverhalten vorgeworfen werden könne. Er hoffe, dass er seine Unschuld noch vor einem Gericht beweisen könne, so Hubbard. In der Seelsorge durfte er dennoch nicht mehr tätig sein. Deswegen bat er den Vatikan, ihn aus dem Klerikerstand zu entlassen, um wieder mit Menschen arbeiten zu dürfen. Im März dieses Jahres lehnte der Vatikan das Gesuch jedoch ab.
Kirche erkennt Ehe nicht an
Hubbards Nachfolger, Edward B. Scharfenberger, sagte deshalb in einer Stellungnahme, dass der Zölibat weiter für Hubbard gelte. Die Ehe Hubbards erkenne die Kirche nicht an. "Er bleibt ein emeritierter Bischof der römisch-katholischen Kirche und kann deshalb keine Ehe eingehen", so Scharfenberger.
Jeff Anderson, ein Anwalt von Missbrauchsbetroffenen, nannte die Ankündigung Hubbards gegenüber der "New York Times" "bizarr". Der Bischof sei ein "Meister des Betrugs, der Täuschung und der Verschleierung sowohl seiner eigenen Vergehen wie auch derer so vieler Priester über fast vier Jahrzehnte". (cph)