Münchner Theologe wurde 87 Jahre alt

Kirchenrechtler und Doktorvater von Gänswein Aymans gestorben

Veröffentlicht am 07.08.2023 um 11:26 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Er zählte zu den profiliertesten Vertretern seines Fachs und beteiligte sich an einer an Papst Franziskus gerichteten "Zurechtweisung wegen der Verbreitung von Häresien": Jetzt ist der Münchner Kirchenrechtler Winfried Aymans gestorben.

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Der Münchner Kirchenrechtler Winfried Aymans ist tot. Der Theologe starb am Sonntag im Alter von 87 Jahren in München. Das wurde im Pflegeheim Sankt Michael bekannt, wo Aymans zuletzt lebte. Der Kanonist zählte zu den profiliertesten Vertretern seines Fachs.

Der Priester des Erzbistums Köln lehrte seit 1971 Kirchenrecht an mehreren Universitäten, zuerst in Trier, dann in Bonn, ab 1978 für 25 Jahre in München, wo er den renommierten Lehrstuhl seines Lehrers Klaus Mörsdorf innehatte. Der gebürtige Bonner wirkte an der Reform des kirchlichen Gesetzbuches CIC mit, das 1983 die Fassung von 1917 ersetzte. Viele Jahre war er Mitglied des Päpstlichen Rates für die Auslegung der Gesetzestexte. Aymans veröffentlichte mehrere Standardwerke zum Kirchenrecht und ist Doktorvater von Erzbischof Georg Gänswein. Bis zuletzt ergriff der Theologe das Wort in theologischen Debatten, sei es im Streit um den Synodalen Weg oder die Amtsführung des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki.

2017 beteiligte sich Aymans an einer an Papst Franziskus gerichteten "Zurechtweisung wegen der Verbreitung von Häresien". 2019 machte er Einwände gegen Pläne für neue Kirchengerichte in Deutschland geltend. Bischöfe könnten außer vom Papst selbst nur von einem bischöflich besetzten Gericht zur Verantwortung gezogen werden. Die Einsetzung eines solchen Gerichts auf Ebene der Bischofskonferenz "wäre wohl eine Überforderung", schrieb er in der "Tagespost". (KNA)