Kardinal Zuppi fordert mehr Unterstützung für Friedensinitiativen

Ukraine-Beauftragter des Papstes: EU tut zu wenig für Ende von Krieg

Veröffentlicht am 20.08.2023 um 13:36 Uhr – Lesedauer: 

Mailand ‐ Seit knapp anderthalb Jahren verteidigt sich die Ukraine gegen Russland. Papst Franziskus wünscht sich Frieden in dem osteuropäischen Land und hat Kardinal Matteo Zuppi zu seinem Sondergesandten ernannt. Dieser übte nun Kritik an der EU.

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Der Friedensbeauftragte des Papstes für die Ukraine, Kardinal Matteo Zuppi, fordert mehr Anstrengungen der EU für ein Ende des Krieges. "Sie tut viel zu wenig, sie müsste viel mehr tun", sagte Zuppi dem Mailänder Online-Portal "Il Sussidiario" (Sonntag). Die EU müsste auf jede Art und Weise Friedensinitiativen unterstützen. Der Kardinal sprach auch über die Rolle der orthodoxen Kirchen in dem Konflikt. "Ich wünsche mir, dass sie zu Instrumenten der Befriedung werden und Wege des Dialogs finden", sagte Zuppi.

Im Mai hatte Papst Franziskus den Erzbischof von Bologna und Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz zum Leiter einer Friedensmission zur Beendigung des Krieges in der Ukraine ernannt. Nach Besuchen und Gesprächen sowohl in der Ukraine als auch in Russland sowie in Washington will Zuppi demnächst nach Peking reisen. Ein Datum ist nicht bekannt.

Bislang hätten alle seine Gesprächspartner Frieden gewollt, sagte Zuppi. Leider seien jedoch die Argumente der verschiedenen Seiten sehr unterschiedlich. "Diese Unterschiede dürfen nicht dazu führen, dass uns die Klarheit der Verantwortung - des Aggressors und des Angegriffenen - verloren geht", sagte Zuppi. Friede sei nicht mit Waffen sondern mit Dialog zu erreichen. (KNA)