Es lohne sich, "Kirche vor Ort" zu leben und nicht auszutreten

Bambergs Altbischof Schick: "Kirche nicht in Sippenhaft nehmen"

Veröffentlicht am 27.08.2023 um 10:55 Uhr – Lesedauer: 

Bamberg ‐ Wenn in der Kirche von einzelnen Personen gesündigt werde, dann betreffe das nicht unmittelbar alle anderen Katholiken: Bambergs Alterzbischof Ludwig Schick hat dazu aufgerufen, die Kirche nicht für Verfehlungen Einzelner in Sippenhaft zu nehmen.

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Der emeritierte Bamberger Erzbischof Ludwig Schick ruft dazu auf, nicht die ganze Kirche angesichts des Versagens Einzelner in Sippenhaft zu nehmen. Wenn irgendwo unchristlich gehandelt werde, müsse das zwar "aufgedeckt, gesühnt, ausgemerzt und erneuert werden", sagte Schick am Sonntag laut Manuskript bei einem Gottesdienst in Ludwigschorgast im oberfränkischen Landkreis Kulmbach. "Aber wenn in einer kirchlichen Gemeinschaft von bestimmten Personen gesündigt, missbraucht, vertuscht, betrogen und gelogen wird, dann betrifft das nicht unmittelbar alle anderen Katholiken und Gemeinschaften in der Kirche."

Auch sei es falsch, die Kirche als hierarchisch regierte Institution zu sehen, erklärte Schick. "Kirche ist jede und jeder Getaufte, also 2,3 Milliarden Menschen in der Welt, die sich zu Jesus Christus bekennen und aus dem Geist des Evangeliums leben und entsprechend wirken." Diese Gemeinschaft bedeute Hoffnung und Zuversicht, Einsatz fürs Gemeinwohl und Güte. Es lohne sich, diese "Kirche vor Ort" zu leben, sich in der Pfarrei zu engagieren und eben nicht aus dieser Gemeinschaft auszutreten. (KNA)