Andrei Molodkin plant Aktion an Petersplatz

Protest gegen Missbrauch in Rom: Künstler erschafft Blutskulptur

Veröffentlicht am 04.09.2023 um 11:26 Uhr – Lesedauer: 3 MINUTEN

Vatikanstadt ‐ Aktionskünstler Andrej Molodkin plant blutigen Protest: In einigen Wochen soll eine mit Blut von Missbrauchsopfern gefüllte Skulptur vor dem Petersdom zu sehen sein. Erste Blutspender hat er schon gefunden. Es ist nicht die erste Aktion dieser Art.

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Der Aktionskünstler Andrej Molodkin hat eine Skulptur entworfen, die mit Blut von bis zu vierzig Missbrauchsopfern gefüllt und vor dem Petersdom ausgestellt werden soll. Molodkin sagte am Wochenende gegenüber "SkyNews", dass sich auch ein Priester, der als Kind missbraucht wurde, an der Aktion beteilige. Bei der Darstellung handle es sich um die petrinischen Schlüssel; "Tor des Vatikans, getränkt mit dem Blut von Menschen, die von der katholischen Kirche missbraucht wurden", laute der Titel der Aktion.

Er gehe davon aus, dass seine Aktion schockieren werde, sagte Molodkin. "Dieses heilige Symbol zu sehen, mit dem Blut von Misshandelten wird überraschend sein." Aber es störe ihn nicht, wenn jemand beleidigt sei, denn die Macht der Kirche sei weiterhin groß. Mit seiner Aktion zerstöre er nichts, sondern gebe Opfern eine Stimme.

Andrei Molodkin sorgte schon mehrmals für aufsehenerregende Blut-Installationen: Im vergangenen August präsentierte er zum Gedenken an den 77. Jahrestag der Atombomben von Hiroshima und Nagasaki eine Skulptur des Weißen Hauses, die radioaktives Blut von in Nagasaki geborenen Männern enthalten haben soll. Im Mai 2022 Jahres zeigte er ein Glasporträt von Wladimir Putin, das mit dem Blut ukrainischer Soldaten gefüllt gewesen sei. Nach eigenen Angaben motivierte ihn die Selbsttötung eines Freundes im Militär zur Arbeit mit menschlichem Blut. (ben)