Orden weist Missbrauchsvorwürfe im Bistum Eichstätt zurück
Missbrauchsvorwürfe gegen zwei Geistliche aus dem Bistum Eichstätt weist der zuständige Orden zurück. Die beiden Männer hätten die Anschuldigungen in Abrede gestellt, erklärten die Herz-Jesu-Missionare am Montag in Freilassing auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Weiter wolle man sich nicht äußern, da es zunächst das Ergebnis der laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Ingolstadt abzuwarten gelte.
Die Staatsanwaltschaft nannte der KNA am selben Tag Details zu den Vorwürfen. Es geht demnach um sexuellen Missbrauch von Kindern, der in den frühen 1990er-Jahren im damals von den Herz-Jesu-Missionaren betriebenen und inzwischen geschlossenen Klosterinternat in Rebdorf bei Eichstätt stattgefunden haben soll. Ein früherer Schüler habe am 11. April Anzeige gegen zwei Geistliche erstattet. "Die Ermittlungen dauern hier noch an", betonte die Staatsanwaltschaft und verwies mit Blick auf die Beschuldigten auf die Unschuldsvermutung.
"Unterlagen enthielten keine Hinweise auf rechtswidriges Verhalten"
Die Missbrauchsvorwürfe waren am Wochenende bekanntgeworden. Das Bistum Eichstätt hatte erklärt, von der Kriminalpolizei Ingolstadt über eine entsprechende Strafanzeige informiert worden zu sein. Die beschuldigten Ordenspriester hätten zum Zeitpunkt des Tatvorwurfs pfarrliche Aufgaben übernommen. Die Diözese habe der Justiz unverzüglich vorhandene Unterlagen zu den Ordensmännern übermittelt, hieß es vom Bistum weiter. "Diese Unterlagen enthielten keine Hinweise auf rechtswidriges Verhalten." Die Zuständigkeit für kirchenrechtliche Maßnahmen liege beim Orden.
Das Bistum erklärte zudem, es ermutige Missbrauchsbetroffene zur Strafanzeige bei den staatlichen Behörden. Ferner verwies es auf seine Ansprechpersonen für sexuellen Missbrauch: Werner Merkle, Telefon 08421-97070, und Felizitas Schweitzer, Telefon 0841-8803060, E-Mail felizitas.schweitzer@klinikum-ingolstadt@de. (KNA)