Im Erzbistum Hamburg beginnt am Wochenende die St. Ansgar-Woche

"Christen wirken gemeinsam"

Veröffentlicht am 31.01.2015 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Erzbistum Hamburg

Bonn ‐ Er ist der "Apostel des Nordens" – nicht nur katholische und orthodoxe Christen verehren ihn, auch in der evangelischen Kirche wird an ihn erinnert: Vor 1.150 Jahren starb der heilige Ansgar. Der runde Jahrestag steht im Mittelpunkt der diesjährigen St. Ansgar-Woche im Erzbistum Hamburg . Von Samstag bis zum Abschluss der Woche am 8. Februar lädt Deutschlands flächenmäßig größte Diözese unter dem Motto "Auf Ansgars Spuren… Christen wirken gemeinsam" zu einer Vielzahl von Veranstaltungen ein.

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"Er ermahnte den ganzen Tag über sorgsam die Seinen, eindringlich bemüht, sie für den Dienst des Herrn zu entflammen", hielt einst Ansgars Schüler Bischof Rimpert in einer Biographie über seinen Lehrer fest. Für den Hamburger Diözesanadministrator und Namensvetter Ansgar Thim sind die Ermahnungen des Benediktinermönchs auch heute noch aktuell, schreibt er in der Einladung zur Festwoche. "Lasst euch für den Herrn entflammen! Seid begeistert in eurem Dienst für Gott", so Thim.

Der Heilige lebte von 801 bis 865 und war der erste Bischof der Erzdiözese Hamburg. Zeit seines Lebens war er vom Missionsgedanken geprägt, errichtete Schulen und Klöster. Dafür sind ihm die Menschen auch heute noch dankbar – egal, ob evangelisch oder katholisch. Dies wolle auch die St. Ansgar-Woche deutlich machen, erläutert Bernadette Kuckhoff, Geschäftsführerin des Ansgarausschusses. "Wir wollen als Christen zeigen, dass wir zusammen wirken." Das spiegelt sich auch im Programm der Woche wider, das viele ökumenische Akzente setzt: So wird der offizielle Gedenktag des Heiligen am 3. Februar beispielsweise mit einer ökumenischen Vesper begangen, die vom Arbeitskreis Christlicher Kirchen organisiert wurde.

Der Bischof von Osnabrück, Franz-Josef Bode.
Bild: ©dpa/Ingo Wagner

Der Bischof von Osnabrück, Franz-Josef Bode.

Eröffnungsmesse in Bremen

Der offizielle Startschuss der Festwoche fällt aber bereits am kommenden Sonntag. Gemeinsam mit Pilgern aus dem Bistum Osnabrück wollen die Hamburger zum Grab Ansgars nach Bremen pilgern und dort ein Pontifikalamt mit Bischof Franz-Josef Bode aus Osnabrück, den Weihbischöfen Norbert Werbs und Hans-Jochen Jaschke aus Hamburg sowie Bischof Lars Anders Arborelius aus Stockholm feiern. Denn der heilige Ansgar wirkte nicht nur in Norddeutschland, sondern bis nach Skandinavien.

Neu im Programm sind in diesem Jahr sogenannte Schülerführungen, erläutert Kuckhoff. Dabei zeigen Jugendliche der katholischen Schule Altona am Montag, Mittwoch und Freitag Interessierten die Wirkungs- und Gedächtnisstätten Ansgars in Hamburg. Die neuen Führungen sind jedoch nicht die einzige Premiere: So gibt es am Samstag (7. Februar) um 20 Uhr die Uraufführung des Oratoriums "Ansgar – Apostel des Nordens" von Andreas Willscher. Mehrere Chöre werden das Stück musikalisch gestalten.

Ein weiteres Highlight ist außerdem die Abschlussvesper zum Ende der Woche am 8. Februar. Diese findet aus Platzgründen traditionell im evangelischen Hamburger Michel statt. Kuckhoff freut sich in diesem Jahr besonders, Äbtissin Christina Reemts von der Abtei Mariendonk aus dem Bistum Aachen für die Predigt gewonnen zu haben. Die Benediktinerin hat bereits bei der Herbstvollversammlung der Bischöfe in Fulda 2014 einen Vortrag zum Thema "Die Feier der Eucharistie und die Leitung der Kirche" gehalten. Nicht teilnehmen werde hingegen der designierte Hamburger Erzbischof Stefan Heße, ergänzt Kuckhoff. Er sei durch seine derzeitige Tätigkeit als Generalvikar vom Erzbistum Köln noch terminlich gebunden.

Von Sophia Michalzik