"Es gibt, wie ich weiß, einige, die sich gemeldet haben..."

Bischof Overbeck: Weitere Betroffene im Fall Hengsbach

Veröffentlicht am 25.09.2023 um 09:06 Uhr – Lesedauer: 

Essen ‐ "Ich habe mir lange gar nicht vorstellen können, dass so etwas auch durch einen Kardinal und Bischof, zudem noch meinen Vorgänger als Bischof von Essen, hätte geschehen können", sagt Bischof Overbeck. Und es gebe weitere Betroffene im Fall Hengsbach.

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Nach der Veröffentlichung von Missbrauchsvorwürfen gegen den Gründerbischof des Bistums Essen, Kardinal Franz Hengsbach (1910-1991), haben sich offenbar weitere Betroffene gemeldet. "Es gibt, wie ich weiß, einige, die sich gemeldet haben, aber ich weiß noch nicht, wie viele", sagte Bischof Franz-Josef Overbeck am Sonntagabend in der WDR-Sendung "Aktuelle Stunde".

Overbeck hatte am Freitag eigene Versäumnisse im Umgang mit der Causa Hengsbach eingeräumt. Zugleich bat er etwaige Betroffene von Missbrauch und mögliche Mitwisser, sich an die unabhängigen Ansprechpersonen der Diözese zu wenden. Hengsbach wird bisher Missbrauch in drei Fällen in den Jahren 1954 und 1967 vorgeworfen. Bekannt geworden waren die Vorwürfe im Bistum Essen 2011 und 2022. Die Veröffentlichung vor einigen Tagen führte zu erneuter Kritik am Aufklärungswillen der katholischen Kirche.

"Ich habe mir lange gar nicht vorstellen können, dass so etwas auch durch einen Kardinal und Bischof, zudem noch meinen Vorgänger als Bischof von Essen, hätte geschehen können", so Overbeck am Sonntag. Das Entsetzen sei auch deshalb so groß, weil Hengsbach eine wichtige Identifikationsfigur gewesen sei. "Aber die Fakten sprechen jetzt eine andere Sprache und so musste ich auch entsprechend reagieren." (KNA)