Gerber neuer stellvertretender Vorsitzender der Bischofskonferenz
Der Fuldaer Bischof Michael Gerber (53) ist neuer stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK). Die Oberhirten wählten Gerber am Dienstag bei ihrer Herbstvollversammlung in Wiesbaden, wie die DBK mitteilte. Die Funktion des stellvertretenden Vorsitzenden hatte seit 2017 bis zu seinem Rücktritt Ende März dieses Jahres der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode (72) inne.
In einer ersten Stellungnahme betonte Gerber, dass man kirchliche Vielfalt als Auftrag und Chance begreifen müsse: "Wir haben in unserer Kirche sehr unterschiedliche Meinungen, Positionen und Polarisierungen. Als Bischöfe haben wir in unserer Leitungsverantwortung die Aufgabe, dies konstruktiv aufzugreifen." Weiterhin sei es eine Aufgabe, die Bischofssynode in Rom und den Synodalen Weg in Deutschland miteinander in Kommunikation zu bringen. Es sei wertvoll, Erkenntnisse, Beschlüsse und vor allem Erfahrungen, die hinter dem Synodalen Weg stehen, in den Prozess der universalkirchlichen Synode einzubringen, so Gerber. "Von uns Deutschen ist dabei gefordert, feinfühlig hinzuhören, was stößt wie auf Resonanz und warum? Wie greifen wir diese Resonanzen für den weiteren Prozess in Deutschland auf? Ich bin überzeugt, dass die Erfahrungen der universalkirchlichen Synode wesentliche Impulse gerade für die Weiterarbeit im Synodalen Weg bringen", sagte der Bischof.
Gerber wurde 1970 in Oberkirch (Schwarzwald) geboren und 1997 zum Priester geweiht. 2013 wurde er zunächst Weihbischof im Erzbistum Freiburg, seit 2019 ist er Bischof von Fulda. In der Bischofskonferenz ist er außerdem Vorsitzender der Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste sowie Mitglied der Jugendkommission und der bischöflichen Fachgruppe für Fragen des sexuellen Missbrauchs und von Gewalterfahrungen. Für alle deutschen Bistümer leitet Gerber den Prozess, die universalkirchliche Ordnung der Priesterausbildung in eine nationale Ordnung zu übertragen. (tmg)