Hanke bei Weihe: Neue Strukturen sind keine Garantie für neuen Geist
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat sich bei einer Diakonweihe kritisch zu Rufen nach neuen kirchlichen Strukturen geäußert. Hanke sagte laut seiner Pressestelle am Samstag im mittelfränkischen Georgensgmünd, das Thema der Macht in der Kirche und der evangeliumsgemäßen Machtausübung bewege gegenwärtig viele Gläubige in Deutschland. Dies sei ernst zu nehmen. "Viele der derzeit geforderten Veränderungen von kirchlichen Strukturen und Profilen des Amtes geben aber noch keine Garantie für einen neuen Geist", so der Bischof. "Als Erstes muss die Erneuerung unseres Herzens im Geiste Jesus stehen. Diese Erneuerung wird uns den Weg weisen."
Hanke weihte bei der Feier den zweifachen Familienvater Matthias Herrler zum Ständigen Diakon. An ihn gerichtet sagte der Bischof: "Die DNA des Weihesakraments ist die Liebe, die dient." Der Bischof ergänzte: "Der Diakon, der Priester, der Bischof muss die Herde des Herrn mit und aus Liebe weiden. Es soll eine Liebe sein, die von Herzen kommt, wenn sie der Liebe des Herzens Jesu ähnlich sein soll." Ohne eine solche Liebe diene man nicht, sondern verwalte eher.
Diakon ist neben Priester und Bischof eine der drei Formen des geweihten Amtes in der katholischen Kirche. Für Priesteranwärter ist die Weihe zum Diakon die nötige Vorstufe. Sie berechtigt unter anderem dazu, Taufen zu spenden sowie Trauungen und Begräbnisse zu leiten. Bei der Diakonweihe legen die Männer mehrere Versprechen ab. So geloben sie unter anderem, ehelos zu leben und ihr Leben nach dem Vorbild Christi zu gestalten. Seit 1968 können auch verheiratete Männer zu Ständigen Diakonen geweiht werden; sie streben also kein Priesteramt an. Ständige Diakone dürfen etwa verheiraten und beerdigen, nicht aber die Messfeier leiten oder die Beichte hören. (KNA)