Belgiens Kirche zu Terror: Nicht in Gewaltspirale ziehen lassen
Nach den tödlichen Schüssen auf zwei schwedische Fußballfans in Brüssel haben Belgiens katholische Bischöfe vor einer Spirale der Gewalt gewarnt. "Erneut werden wir von einem Attentat in unserem Land erschüttert. Unsere Gebete und Gedanken sind bei den unschuldigen Opfern und ihren Familien", heißt es in einer Stellungnahme der Bischöfe von Dienstag. Zugleich riefen sie dazu auf, nicht mit weiterer Gewalt auf den offenbar islamistisch motivierten Anschlag zu reagieren, mit dem der mutmaßliche Täter sich aus einem radikalisierten Glauben heraus habe rächen wollen.
Eine Gesellschaft ohne Sicherheit sei unmöglich, so die Bischöfe weiter. "Aber eine Gesellschaft ohne Brüderlichkeit und Solidarität ist ebenso unmöglich." Weiter appellierten sie: "Geben wir also vor allem nicht jenen nach, die uns spalten und gegeneinander ausspielen wollen." Auch wenn es naiv klingen möge, brauche die Gesellschaft dringend Brückenbauer, so die Kirchenvertreter. "Lassen Sie uns mehr denn je Friedensstifter sein."
Europäer müssten Sicherheit verstärken
Der EU-Außen- und Sicherheitsbeauftragte Josep Borrell wertete die Tat am Dienstag als Beleg, dass die Europäer ihre Sicherheit verstärken müssten. "Und die Verteidigung ist Teil unserer Sicherheit", sagte er bei einer EU-Truppenübung im spanischen Cadiz.
Am Montagabend hatte ein mutmaßlicher Islamist im Brüsseler Zentrum auf Passanten geschossen. Zwei schwedische Staatsbürger, die wegen des EM-Qualifikationsspiels gegen Belgien in der Stadt waren, starben, ein ebenfalls verletzter Taxifahrer befindet sich laut Staatsanwaltschaft inzwischen außer Lebensgefahr. Der mutmaßliche Täter, demnach ein 45-jähriger aus Tunesien stammender abgelehnter Asylbewerber, wurde am Dienstagmorgen von der Polizei angeschossen und erlag später seinen Verletzungen. (KNA)