Appell unter anderem von Bischöfen Burger, Oster und Wilmer unterzeichnet

Christen in Deutschland fordern strengere Klimaschutzmaßnahmen

Veröffentlicht am 19.10.2023 um 15:56 Uhr – Lesedauer: 

Aachen ‐ Der Bundesregierung fehle ein Gesamtkonzept im Klimaschutzprogramm, kritisiert ein von vielen Akteuren aus Kirchen und Theologie unterschriebener Appell. Gefordert wird mehr Engagement für die Bewahrung der Schöpfung.

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Kirchenvertreter in Deutschland haben die Bundesregierung zu mehr Klimaschutzmaßnahmen aufgerufen. Es fehle ein Gesamtkonzept im Klimaschutzprogramm, vor allem, um die Klimaziele der Vereinten Nationen bis 2030 auch zu erreichen, heißt es in einem Appell, den das Hilfswerk Misereor am Donnerstag als Mitinitiator veröffentlichte.

Die Unterzeichner fordern eine konsequente Umsetzung des Klimaschutzgesetzes. Das Klimaschutzprogramm, das die Bundesregierung Anfang Oktober vorgelegt hatte, sei unzureichend, heißt es weiter. Stattdessen müssten sich Abgeordnete aller Parteien auf eine Gesamtstrategie verständigen und diese schnellstmöglich beschließen. Auch brauche es eine Bildungsinitiative, "für alle Altersgruppen und Milieus", die den wissenschaftlichen Befund für den menschgemachten Klimawandel "ehrlich kommuniziert".

"Gottes bedrohte Schöpfung"

"Wir betrachten Erd- und Ökosysteme als Gottes bedrohte Schöpfung, in der wir nur ein Teil im großen Ganzen sind, aber für das wir zugleich eine besondere Verantwortung tragen", betonen die Unterzeichner. Deutschland komme dabei als großer Industrienation eine besondere Verpflichtung zu. "Diese Verantwortung muss in einer parlamentarischen Demokratie von den gesetzgebenden Organen und der Regierung getragen und durch effektive Maßnahmen umgesetzt werden."

Zu den Unterzeichnern des Appells gehören mehrere christliche Theologen, Funktionsträger und Institutionen, darunter der für Misereor zuständige Freiburger Erzbischof Stephan Burger, die Bischöfe von Passau und Hildesheim, Stefan Oster und Heiner Wilmer, sowie die evangelischen Landesbischöfe von Bayern, Württemberg, Baden, Hannover und Norddeutschland. (KNA)