Publizistin Bednarz kritisiert "Marsch für das Leben"
Die Publizistin Liane Bednarz sieht eine wachsende Verbindung zwischen konservativen, christlichen Milieus und rechtsextremen Positionen. Schnittstellen seien vor allem die Themen Abtreibung, Genderfragen und Migration. "Hier findet seit Jahren ein intensiver Brückenbau statt, bei dem konservative Christen nach und nach rechte Feindbilder übernehmen und sich oftmals der AfD und ihren Vorfeldmilieus anschließen oder zumindest annähern", so die Bloggerin in einem Beitrag für die "Herder Korrespondenz" (November).
Bednarz kritisiert, dass sich die Organisatoren von dem Berliner "Marsch für das Leben" nicht deutlich von rechtsradikalen Positionen distanzierten. Wenn die AfD die Abtreibungsthematik mit einer Stimmungsmache gegen Migranten verknüpfe und somit für ethnisch-völkische Vorstellungen instrumentalisiere, sei das zutiefst unchristlich.
Der "Marsch für das Leben" fand erstmals 2002 statt und seit 2008 jährlich. Er wird seit Jahren durch Gegendemonstrationen begleitet. 2023 fand der Marsch erstmalig nicht nur in Berlin, sondern auch in Köln statt. (mpl/KNA)