Bitte um wohlwollendes Urteil über seine Amtszeit

Franziskus: Gläubige sollen für Papst beten

Veröffentlicht am 31.10.2023 um 19:29 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ "Betet, dass der Papst, wer es auch immer sein mag, heute bin ich an der Reihe, die Hilfe des Heiligen Geistes empfängt." Im Gebetsanliegen im November denkt Papst Franziskus ausnahmsweise mal nur an sich – fast.

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Papst Franziskus bittet Gläubige um ein Gebet für sich selbst. "Betet, dass der Papst, wer es auch immer sein mag, heute bin ich an der Reihe, die Hilfe des Heiligen Geistes empfängt", sagt er in einem am Dienstag veröffentlichten Video zu seinem Gebetsanliegen im November. Zudem bat er um ein wohlwollendes Urteil über seine Amtszeit.

Papst zu sein, sei auch ein Prozess, so Franziskus weiter. Dabei lerne man, liebevoller, barmherziger und vor allem geduldiger zu sein. Er könne sich vorstellen, "dass alle Päpste zu Beginn ihres Pontifikats dieses Gefühl der Angst, des Schwindels hatten, das jemand hat, der weiß, dass er streng gerichtet werden wird". Denn der Herr werde von Bischöfen ernsthafte Rechenschaft verlangen. "Beten wir für den Heiligen Vater, dass er in Erfüllung seiner Sendung die ihm anvertraute Herde mithilfe des Heiligen Geistes begleite. In Stille wollen wir euer Gebet für mich halten. Und: Betet für mich - für mich", schloss Franziskus.

Videos mit den päpstlichen Gebetsanliegen werden monatlich von der Vatikan-Stiftung "Gebetsnetzwerk des Papstes" zu wechselnden Themen erstellt. Zu sehen sind sie auf der Website der Initiative www.thepopevideo.org oder unter dem Stichwort "Das Video des Papstes" auf Youtube. (KNA)

Lexikon

Papst, der

Lat. papa = "Vater"; das Oberhaupt der kath. Kirche. Der Ehrentitel wurde bis zum 3. Jh. unterschiedslos für alle Bischöfe verwandt. Bischof Siricius von Rom (384-399) bezeichnete sich erstmals amtl. als "papa", Gregor I. (590-604) legte schließlich fest, dass dieser Titel ausschließlich dem Bischof von Rom gebührt. Als Bischof von Rom und damit als Nachfolger des Apostels Petrus ist der Papst Träger der obersten Leitungsvollmacht und besitzt "die oberste, volle, unmittelbare und allgemeine ordentliche Gewalt in der Kirche, die er immer frei ausüben kann" (CIC can. 331). Seine besondere Stellung kommt auch durch seine weiteren Titel zum Ausdruck: von Rom, Stellvertreter Jesu Christi, Nachfolger des Fürsten der Apostel, Höchster Pontifex der Universalkirche, Patriarch des Abendlandes, Primas von Italien, Erzbischof und Metropolit der römischen Kirchenprovinz, Souverän des Staates der Vatikanstadt, Servus Servorum Dei (lat. "Diener der Diener Gottes"). Papst Benedikt XVI. (seit 2005) hat auf den Titel "Patriarch des Abendlandes" freiwillig verzichtet. Damit zeige der Papst "historischen und theologischen Realismus", begründete der Vatikan diesen Verzicht. Der Titel "Patriarch des Abendlandes" sei von Beginn an nicht sehr klar gewesen und im Laufe der Geschichte obsolet und praktisch nicht mehr benutzbar geworden. Die Päpste unterschreiben nicht wie die übrigen Bischöfe mit einem Kreuz vor ihrem Namen, sondern mit der Hinzufügung der Buchstaben PP. (lat. Pastor Pastorum = "Hirte der Hirten"), z. B. Benedikt PP. XVI. Die Bischofskirche des Papstes ist die Lateranbasilika in Rom, nicht die Peterskirche. Die protokollarische Anrede des Papstes lautet "Heiliger Vater", "Heiligkeit" bzw. "Eure Heiligkeit".