#OutInChurch sieht Vatikan-Schreiben zu Taufpaten gemischt
Das jüngste Vatikanschreiben zu homosexuellen und transsexuellen Taufpaten stößt bei der Initiative #OutInChurch auf ein gemischtes Echo. Grundsätzlich sei es zu begrüßen, dass sich die katholische Kirche mit queeren Themen befasse, sagte Initiativen-Sprecher Rainer Teuber dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de. Angesichts teils sehr restriktiver Vorkommnisse, bei denen etwa in einem US-Bistum solche Menschen gar nicht mehr zu den Sakramenten zugelassen wurden, sei das Schreiben positiv zu bewerten.
Die vatikanische Glaubensbehörde hatte kürzlich in einem Brief an einen brasilianischen Bischof bestätigt, dass Transpersonen und Homosexuelle grundsätzlich Taufpaten und Trauzeugen in der katholischen Kirche sein dürfen. Der Bischof hatte sechs Fragen zu der Thematik nach Rom geschickt.
Kritik an Stil
Als negativ bewertete Teuber den Stil des Briefs. "Es ist wieder dieser typische Duktus, zunächst mal sind alle willkommen und alle haben die gleichen Rechte grundsätzlich, und dann kommt das große 'Ja, aber ...' Und 'Ja, aber' heißt in meinen Augen auch immer 'Nein'."
Sehr schwierig ist nach Ansicht Teubers der Verweis des Schreibens, dass bei der Zulassung von Transpersonen oder Homosexuellen die "Gefahr eines öffentlichen Skandals oder einer Verwirrung der Gläubigen" zu vermeiden sei. Nicht ein gleichgeschlechtlich lebender Taufpate sei der Skandal, "sondern die Menschen, die daraus den Skandal machen". (KNA)