Kein dauerhafter Friede ohne Religionsgemeinschaften

Bischof Wilmer: Solidarität mit Israelis und Palästinensern

Veröffentlicht am 11.11.2023 um 17:06 Uhr – Lesedauer: 

Tabgha ‐ Bei seinem Besuch im Nahen Osten hat der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer sowohl Israelis wie auch Palästinensern seine Solidarität zugesprochen. Er betonte das Selbstverteidigungsrecht Israels, sprach aber auch über die Bevölkerung in Gaza.

  • Teilen:

Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer hat sowohl Israelis als auch Palästinensern seine Solidarität versichert. Er fühle mit "den Opfern des Krieges in Gaza", sagte der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax am Samstag in Tabgha am See Genezareth. Dort besuchte er das Benediktinerkloster zum Fest der Brotvermehrung.

Wilmer verurteilte "ohne wenn und aber" den terroristischen Anschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Kinder und Frauen, alte und junge Menschen seien "in brutalster Weise ermordet" worden. Für seinen Krieg gegen die Hamas habe Israel das internationale Recht auf seiner Seite, so Wilmer weiter.

"Aber ich habe ebenso die Bilder der notleidenden Bevölkerung im Gazastreifen vor Augen. Viele, viel zu viele sind tot." Die humanitäre Situation in dem Küstenstreifen sei schrecklich. "Männer, Frauen und Kinder sind umgeben von Ruinen. Sie leben in ständiger Angst. Und die meisten von ihnen haben nicht mal das Nötigste zum Überleben", betonte der Bischof.

Betonung der Rolle der Religionsgemeinschaften

Wilmer hob auch die Rolle der Religionsgemeinschaften hervor. "Ohne sie kann dauerhafter Friede im Heiligen Land nicht erreicht werden", betonte der Bischof. Darum müsse der Dialog zwischen den Gemeinschaften weiter gefördert werden. Gleichzeitig verurteilte er jegliche Form von Antisemitismus sowie Hass gegen Muslime und die "Bedrohung und Verachtung von Christen". Solange Menschen "auf Grund ihrer ethnischen Herkunft oder Religion herabgewürdigt und marginalisiert" werden, könne es keinen Frieden geben.

Wilmer war am Mittwochabend im Heiligen Land eingetroffen. Der Festakt in Tabgha war dabei der letzte Punkt auf dem Reiseprogramm. Zuvor hatte er unter anderem Grab des Judenretters Oskar Schindler auf dem Zionsberg in Jerusalem sowie die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besucht. (KNA)