Studie: Königreich Davids und Salomos könnte existiert haben
Israelische Archäologen haben nach eigenen Angaben neue Belege für die Existenz des biblischen Königreichs von David und Salomo gefunden. Die monumentalen Bauwerke in Gezer zwischen Jerusalem und Tel Aviv wurden auf das frühe 10. vorchristliche Jahrhundert datiert, wie die Zeitung "Haaretz" (Donnerstag) berichtet. Das bedeute, dass sie vielleicht doch unter König Salomo gebaut wurden, so biblische Archäologen. Fachkollegen blieben allerdings skeptisch.
Eine Radiokarbon-Studie der 3.000 Jahre alten Ruinen von Gezer wurde am Mittwoch in der Zeitschrift "PLOS ONE" veröffentlicht. Die Untersuchung von Forschern des Österreichischen Archäologischen Instituts, der Lipscomb University in Nashville, Tennessee, und der Israelischen Antikenbehörde soll neue Beweise in der langjährigen Debatte bringen, wie viel von der Bibel wahre Geschichte ist.
Konkrete Beweise fehlen
Die neue Datierung der Überreste von Toren, Verteidigungsmauern und einem großen Verwaltungsgebäude passten genau zu den biblischen Berichten, heißt es. Die Historizität des sagenumwobenen Königreichs David und Salomo könne also nicht ausgeschlossen werden, sagen die Autoren. Andere Archäologen wiesen die Studie als irrelevant zurück.
Mehrere Forschungen der vergangenen vier Jahrzehnte hätten gezeigt, dass antike Überreste in ganz Israel, die einst David und Salomo zugeschrieben wurden, tatsächlich auf etwa ein Jahrhundert nach der angeblichen Zeit ihrer Herrschaft datiert wurden. Dies bedeutet, dass konkrete Beweise für die Historizität ihres Königreichs fehlen.
Gezer ist ein künstlicher Hügel, der über Jahrtausende durch die Anhäufung von Schichten menschlicher Besiedlung übereinander entstanden ist. Seine Geschichte reicht mindestens bis in die mittlere Bronzezeit vor mehr als 3.600 Jahren zurück. Damals war Gezer ein kanaanäischer Stadtstaat in der Schephela, der hügeligen Region zwischen Jerusalem und der Küstenebene. (KNA)