CCEE beendet Vollversammlung im maltesischen Valletta

Rat der europäischen Bischofskonferenzen verlegt Sitz nach Rom

Veröffentlicht am 30.11.2023 um 17:46 Uhr – Lesedauer: 

Valletta ‐ Seit mehr als 40 Jahren befindet sich das Generalsekretariat des Rates der europäischen Bischofskonferenzen in Sankt Gallen in der Schweiz. Nun haben die Bischöfe Europas einen Wechsel des Sitzes beschlossen.

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Der Hauptsitz des Rates der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) wird 2024 aus St. Gallen in der Schweiz nach Rom verlegt. Das haben die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen Europas bei ihrer am Donnerstag zu Ende gegangenen Vollversammlung in Valletta auf Malta beschlossen, wie aus der Schlusserklärung des Treffens hervorgeht.

Zum Krieg im Heiligen Land erneuerten die europäischen Bischöfe in dem Kommunique nach den viertägigen Beratungen unter Vorsitz des CCEE-Präsidenten und litauischen Erzbischofs Gintaras Grusas den Aufruf zu einem andauernden Waffenstillstand, zur Freilassung aller Geiseln und zum Offenhalten humanitärer Korridore im Gazastreifen. Zudem bekräftigten sie ihr grundsätzliches Nein zum Krieg und drückten auch mit Blick auf die Lage in der Ukraine und in Berg-Karabach ihre Sorge aus.

Rund einen Monat nach Ende der Synodenversammlung im Vatikan war der synodale Prozess in der katholischen Kirche wesentliches Thema der CCEE-Versammlung. Als Hauptreferenten sprachen Kardinal Jean-Claude Hollerich, Erzbischof von Luxemburg und Generalrelator der "Synode über Synodalität", sowie der im Vatikan für die Organisation der Weltsynode zuständige maltesische Kardinal Mario Grech. Die Bischöfe diskutierten insbesondere über das Bischofsamt in einer synodalen Kirche und die Rolle übernationaler Strukturen.

Evangelisierung als größte Herausforderung

CCEE-Präsident Grusas bekräftigte auch die Pflicht, Missbrauch in der Kirche mit konkreten und wirksamen Präventionsmaßnahmen zu begegnen. Als weitere Herausforderungen für die Kirche in Europa nennt die Erklärung den Schutz des Lebens und der Menschenwürde, die Lage junger Menschen, neue Migrationswellen, eine "versteckte" Christenverfolgung in Europa und die Grenzen künstlicher Intelligenz.

"Die größte Herausforderung bleibt die der Evangelisierung, um in einem Europa, das zunehmend von Säkularismus, Fundamentalismus und populistischem Nationalismus in Versuchung geführt wird, die Freude des Evangeliums zu verkünden, die aus der Begegnung mit Christus erwächst", heißt es weiter.

Der Rat der europäischen Bischofskonferenzen (lat. Consilium Conferentiarum Episcoporum Europae) soll die Zusammenarbeit der katholischen Bischöfe auf dem Kontinent fördern. Dem 1971 gegründeten Gremium gehören derzeit 39 Mitglieder an. Gemeinsam repräsentieren sie die katholische Kirche in 45 europäischen Ländern. Sitz des CCEE-Generalsekretariats war seit 1977 St. Gallen. (KNA)