Bisheriger Generalvikar Stroppel als Übergangsleiter gewählt

Nach Fürst-Rücktritt: Rottenburg-Stuttgart hat Diözesanadministrator

Veröffentlicht am 04.12.2023 um 19:02 Uhr – Lesedauer: 

Rottenburg ‐ Nach dem altersbedingten Rücktritt von Bischof Gebhard Fürst hat das Rottenburger Domkapitel am Montagnachmittag den bisherigen Generalvikar Clemens Stroppel zum Diözesanadministrator gewählt. Der 64-Jährige wird die Diözese übergangsweise bis zur Wiederbesetzung des bischöflichen Stuhls leiten.

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Das Rottenburger Domkapitel hat den bisherigen Generalvikar Clemens Stroppel zum Diözesanadministrator des Bistums Rottenburg-Stuttgart gewählt. Nach dem am Montag von Papst Franziskus angenommenen altersbedingten Rücktritt des bisherigen Bischofs Gebhard Fürst leitet Stroppel die Diözese mit ihren rund 1,75 Millionen Katholiken damit übergangsweise bis zur Wiederbesetzung des bischöflichen Stuhls, wie die württembergische Diözese am Montagabend mitteilte.

Stroppel wurde 1959 in Tuttlingen geboren. Nach dem Abitur absolvierte er ein Studium der katholischen Theologie und Philosophie in Tübingen und Rom. Die Priesterweihe empfing er am 20. Juni 1987 in Weingarten. Nach seiner Promotion in katholischer Theologie war er von 1998 bis 2005 Regens am Priesterseminar in Rottenburg. Seit 2005 ist er Domkapitular und seit 2015 Domdekan. Von 2005 bis zur Emeritierung von Bischof Fürst an diesem Montag war Stroppel auch Generalvikar der Diözese.

Prälat Krämer als "Ständigen Vertreter" bevollmächtigt

In einer seiner ersten Amtshandlungen bevollmächtigte Stroppel Prälat Klaus Krämer zu seinem so genannten "Ständigen Vertreter". Dieser steht für die Dauer der Sedisvakanz an der Spitze des Bischöflichen Ordinariats mit seinen über 500 Mitarbeitenden an den beiden Standorten Rottenburg und Stuttgart.

Ein Diözesanadministrator hat grundsätzlich die gleichen Rechte und Pflichten wie ein Diözesanbischof, aber er darf "keine Entscheidung treffen, die den nächsten Bischof binden oder in seiner Amtsführung hindern könnte". So darf er zum Beispiel keine neuen Pfarrer ernennen. Wie lange es bis zur Wahl eines neuen Rottenburger Bischofs dauert, ist nicht absehbar. Der letzte Administrator der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Weihbischof Johannes Kreidler, war nach der Entpflichtung von Bischof Walter Kasper im Frühjahr 1999 knapp 15 Monate im Amt, ehe im September 2000 Gebhard Fürst als neuer Bischof antrat. (stz)