"Jede Form von Ausgrenzung muss überwunden werden"

Timmerevers: Thema sexuelle Vielfalt an Schulen mehr Raum geben

Veröffentlicht am 07.12.2023 um 10:16 Uhr – Lesedauer: 

Leipzig ‐ Die Kirche sollte alles daran setzen, "kirchliche Orte zu Räumen der Anerkennung für Menschen jeglicher sexuellen Identität zu machen": Dazu zählen für Bischof Heinrich Timmerevers gerade auch Schulen in kirchlicher Trägerschaft.

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Der Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers hat für mehr Sensibilität im Umgang mit sexueller Vielfalt an Schulen plädiert. "Schulen in kirchlicher Trägerschaft sollten künftig daran erkannt werden können, dass sie dem Thema Raum geben, sich mit der eigenen Sexualität zu befassen", erklärte der Vorsitzende der Kommission für Erziehung und Schule der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) am Mittwoch in Leipzig. "Jede Form von Ausgrenzung muss überwunden werden. Das ist eine Schlüsselhaltung für mich geworden."

Die Kirche sollte alles daran setzen, "kirchliche Orte zu Räumen der Anerkennung für Menschen jeglicher sexuellen Identität zu machen", so der Bischof von Dresden-Meißen. Er äußerte sich im Anschluss an eine nicht-öffentliche Fachtagung in Leipzig. Wie das Bistum Dresden-Meißen mitteilte, fand diese auf Einladung des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften der Universität Münster und des Berliner Instituts für christliche Ethik und Politik der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin sowie der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen statt.

Dort wurden demnach Zwischenergebnisse einer neuen Studie der beiden Institute vorgestellt. Erste Ergebnisse ließen erkennen, dass an Schulen in kirchlicher Trägerschaft weniger eine Diskriminierung als vielmehr eine Tabuisierung des Themas sexuelle Vielfalt stattfinde. Bei der nicht-repräsentativen Befragung von 1.998 Menschen, mehrheitlich aus kirchlichen Schulen, habe sich gezeigt, dass vor allem unter Schülerinnen und Schüler die Vielfalt sexueller Identität thematisiert werde, die Problematik von Verantwortlichen an Schulen aber sehr unterschiedlich diskutiert werde und institutionell bisher nur wenig verortet sei. (KNA)