Katholische Universität Eichstätt muss 2,5 Millionen Euro sparen
Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) muss nächstes Jahr rund 2,5 Millionen Euro sparen. Im Fokus steht das Personal, wie "Eichstätter Kurier" und "Süddeutsche Zeitung" (Wochenende) meldeten. Die KU bestätigte die Angaben der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Hintergrund ist demnach eine Nullrunde des Überdiözesanen Fonds (ÜDF), den Bayerns Bischöfe für Gemeinschaftsaufgaben unterhalten.
Die für 2024 geplanten ÜDF-Ausgaben wurden jüngst beim Stand von 42,5 Millionen Euro eingefroren. Für Zuschussempfänger wie die KU bedeutet das wegen steigender Lohn- und Lebenshaltungskosten de facto Kürzungen. Die Uni wird zu 85 Prozent vom Staat und zu 15 Prozent von der Kirche finanziert. 2022 erhielt sie vom Staat 55 Millionen, aus dem ÜDF 21,6 Millionen Euro.
An der KU gibt es nun eine Sperre für unbefristete Stellen. Zudem könnten etwa Sekretariate zusammengelegt und offene Professuren vakant gelassen, herabgestuft oder gestrichen werden, hieß es. Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht geplant. KU-Präsidentin Gabriele Gien ergänzte, jährliche Sondermittel der Bischöfe in Höhe von 5,5 Millionen Euro sollen zurückgefahren werden. Eine Zeitangabe gebe es nicht. Damit seien etwa Strukturen geschaffen worden, die an staatlichen Unis Standard seien, aber mit der ursprünglichen Grundfinanzierung nicht leistbar. Diese Strukturen seien auf Dauer angelegt und nötig.
Studierende wollen gegen Sparmaßnahmen demonstrieren
Überdies gibt es Differenzen zwischen dem bayerischen Wissenschaftsministerium und Kirchenverantwortlichen in Sachen KU-Finanzierung. Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) kritisierte die Bischöfe im Freistaat. Diese hätten den eingeschlagenen Weg zur künftigen Finanzierung der einzigen katholischen Uni im gesamten deutschen Sprachraum einseitig verlassen und damit "verabredeten Eckpunkten die Grundlage entzogen", sagte Blume dem "Donaukurier" (Montag). Der Freistaat sei bereit, die KU stärker als bisher zu finanzieren, so Blume. Voraussetzung sei aber, dass sich auch die Kirche weiter engagiere.
Er wisse um die zurückgehenden Kirchensteuereinnahmen, ergänzte der Minister. Aber: "Wenn die Kirche wirklich sparen will, dann doch bitte nicht bei den Inhalten". Vielmehr sei etwa die Stiftungsverwaltung der KU "weitgehend entbehrlich". In einem Uni-Papier, das der KNA vorliegt, heißt es zudem: Seit Monaten hätten Freistaat und kirchlicher Träger intensiv verhandelt. "Dabei bot der Freistaat der Kirche auch an, die KU finanziell noch stärker zu unterstützen. Ein positiver Ausgang dieser Gespräche ist derzeit fraglich. Nach Informationen der Universität konnte bei jüngsten Verhandlungen keine Einigkeit erzielt werden, weil nicht klar ist, ob der kirchliche Träger seine nach den getroffenen Absprachen bestehenden Verpflichtungen einhalten kann."
Gien betonte: "Bei solch existenziellen Entscheidungen über die Zukunft der KU würden wir uns wünschen, dass die Universität in die Verhandlungen einbezogen wird und dass die Bischofskonferenz das Gespräch mit der Hochschulleitung sucht." Sie erwarte vom Träger "ein klares Bekenntnis nicht nur zum Fortbestand der KU, sondern auch zu einem gesicherten Haushalt". Ferner hieß es, Studentinnen und Studenten wollten am Dienstag in Eichstätt gegen die Sparmaßnahmen demonstrieren, da sie Einschnitte für ihr Studium befürchteten. Gien sagte, bei der Qualität der Lehre plane sie keine Abstriche. Von der Freisinger Bischofskonferenz gab es am Wochenende keine Stellungnahmen. (rom/KNA)
10.12., 17 Uhr: ergänzt um Aussagen des Ministers.