Rücktritt erst auf Intervention des Nuntius hin

Roermonder Bischof stirbt an Hirntumor

Veröffentlicht am 21.12.2023 um 10:31 Uhr – Lesedauer: 

Roermond ‐ Der emeritierte Roermonder Bischof Harrie Smeets ist tot. Nach zweieinhalb Jahren erlag er einem Hirntumor. Ursprünglich hatte er bis zum Tod im Amt bleiben wollen – doch der Papst hatte andere Pläne.

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Bischof Harrie Smeets ist am Mittwoch seinem Krebsleiden erlegen. Der emeritierte Bischof von Roermond starb am Mittag in seiner Heimatstadt Roermond, teilte die Diözese mit. Im Juli kündigte Smeets an, dass er aufgrund seines Hirntumors nicht mehr in der Lage sei, sein Bistum zu leiten. Er wolle aber bis zum Tod im Amt bleiben und erklärte daher den bischöflichen Stuhl für behindert. Damit wäre er zwar weiterhin amtierender Diözesanbischof, die tatsächliche Leitung wäre dem Generalvikar zugefallen. Im August teilte das Bistum aber mit, dass Smeets in Absprache mit dem Apostolischen Nuntius doch seinen Rücktritt eingereicht habe, der umgehend angenommen wurde.

Diözesanadministrator René Maessen würdigte Smeets in einer ersten Reaktion. "Als Bischof Smeets vor fünf Jahren zum Bischof geweiht wurde, hat er die Ausübung seines Amtes mit Enthusiasmus und Energie aufgenommen. Dies konnte er zweieinhalb Jahre lang tun." Dann sei er schwer und unerwartet erkrankt. "Von da an hat er sein Leiden tapfer ertragen und einen Weg des Glaubenszeugnisses für seine Angehörigen und für viele Menschen innerhalb und außerhalb der Diözese beschritten. Wir sind überzeugt, dass er nun bei seinem Schöpfer ruhen darf. Wir sind dankbar für die vielen Menschen, die während der Krankheit des Bischofs mit ihm gefühlt und für ihn gebetet haben", so Maessen weiter.

"Liebe die Menschen in Gottes Namen"

Bei Smeets wurde 2021 erstmals ein Hirntumor diagnostiziert, Anfang 2023 wurde ein weiterer Tumor festgestellt. Nachdem Therapien nicht gewirkt haben, stellte der Bischof im Einvernehmen mit seinen Ärzten die Behandlung im Sommer ein. "Seitdem hat sich meine Kraft verschlechtert", schrieb er in einem Brief an die Gläubigen der Diözese. "Besonders in den letzten Wochen habe ich das Gefühl, dass ich nicht mehr das tun kann, was ich gerne tun würde, und dass ich nicht mehr in der Lage bin, die Diözese zu leiten." Schon seit seiner Diagnose konnte er der Eucharistie nicht mehr vorstehen.

Smeets war seit 2018 Bischof von Roermond. Sein bischöflicher Wahlspruch ist "In Gods naam mensen liefhebben" ("Liebe die Menschen in Gottes Namen"). Außerhalb seines Bistums engagierte er sich vor allem für Sozialprojekte im Heiligen Land. Das Bistum Roermond liegt im Südosten der Niederlande und liegt auf dem Gebiet der Provinz Limburg. Zu ihm gehören gut eine halbe Million Katholiken. (fxn)