Krakauer Kardinal Dziwisz wegen Atemwegserkrankung in Klinik
Der Krakauer Kardinal und langjährige Papstsekretär Stanislaw Dziwisz hat sich zur Behandlung einer Atemwegsinfektion ins Krankenhaus begeben. Wie das Erzbistum Krakau am Samstagabend weiter mitteilte, befindet sich der 84-Jährige im Universitätsklinikum der südpolnischen Stadt. Er sei seit mehreren Tagen erkrankt. "Wir bitten um Gebete für den Kardinal, vor allem für seine schnelle Genesung", so Bistumssprecher Lukasz Michalczewski in der Mitteilung.
Dziwisz diente dem heiliggesprochenen Papst Johannes Paul II. (1978-2005) während des gesamten Pontifikats als Privatsekretär. Bereits 1966 hatte Karol Wojtyla, so der bürgerliche Name des späteren Kirchenoberhaupts aus Polen, Dziwisz zu seinem Sekretär gemacht. Damals war Wojtyla Erzbischof von Krakau. Nach dem Tod von Johannes Paul II. leitete Dziwisz selbst bis 2016 das Erzbistum Krakau. Er gehört zu den prominentesten Kirchenmännern Polens.
Zum Andenken an den polnischen Papst ließ Dziwisz am Stadtrand von Krakau ein großes Sanktuarium errichten. Der Kardinal verteidigte wiederholt Johannes Paul II. gegen Kritik. So wies er im März etwa kategorisch Vorwürfe der Missbrauchsvertuschung gegen den einstigen Papst zurück. Eine Untersuchung des Vatikans ergab 2022, dass Dziwisz in seiner Amtszeit als Erzbischof in Krakau korrekt auf Hinweise zu sexuellem Kindesmissbrauch durch Priester reagiert hatte. (KNA)