Bischof Wilmer mahnt in Hochwasserlage zu Solidarität
Angesichts der Hochwasserlage im östlichen Niedersachsen dankt der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer allen Hilfs- und Rettungskräften. Gleichzeitig verurteilt er in einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme Schaulustige, die Einsatzkräfte behindern, Sandsäcke entwenden oder Absperrungen ignorieren. "So etwas kann unnötig Menschen in Gefahr bringen", erklärte Wilmer.
Er verstehe Landräte, Oberbürgermeister und Bürgermeister sehr gut, wenn sie dazu aufrufen, an Silvester auf Böller und Feuerwerk zu verzichten. So lasse sich hoffentlich die Anzahl an Rettungseinsätzen verringern, die oft durch Feuerwerkskörper verursacht werden.
"Das ist gesellschaftlicher Zusammenhalt, der mich tief beeindruckt"
Angesichts des Hochwassers seien Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft und Solidarität enorm wichtig, so der Bischof weiter. "Es gibt unzählige Beispiele dafür, wie sich Menschen in diesen Tagen gegenseitig nach Kräften unterstützen. Das ist gesellschaftlicher Zusammenhalt, der mich tief beeindruckt."
Angesichts weiterer erwarteter Regenfälle bleibt die Hochwasserlage in Nord- und Mitteldeutschland kritisch. In Niedersachsen meldeten zuletzt mehr als die Hälfte der Pegel Hochwasser. Tausende haupt- und ehrenamtliche Helfer sind im Einsatz. Vor allem im Harz sind etliche Talsperren randvoll; vielerorts musste kontrolliert Wasser abgelassen werden.
Die Flusspegel von Oker, Innerste, Weser und Aller, aber auch der Ems steigen weiter. In einzelnen Orten wurden Stadtteile vorsorglich evakuiert, auch weil Deiche zu brechen oder aufzuweichen drohen. (KNA)