Empörung über Zerstörung von Marienstatue durch Baptisten-Pastor
Die Zerstörung einer Statue der Jungfrau von Guadalupe durch einen US-amerikanischen Baptisten-Missionar sorgt in Mexiko für Empörung. Ein im Netz verbreitetes Video zeigt den Pastor der "Iglesia Bautista Fundamental Monte Sion" in Mexiko-Stadt, Kevin Wynne, dabei, wie er die Marienstatue mit einer Axt zerstört. Danach zerschlägt er unter dem Jubel seiner Anhänger eine Statue der "Santa Muerte", einer in Lateinamerika beliebten Gestalt der Volksfrömmigkeit. Das Video sorgte unter Gläubigen für Entsetzen und Ablehnung.
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Eine Stellungnahme des Pastors oder seiner Gemeinschaft dazu gibt es nicht. Das Video soll im mexikanischen Bundesstaat Tamaulipas aufgenommen worden sein, weitere Details sind nicht bekannt. Nach eigenen Angaben besuchen wöchentlich bis zu 3.000 Gläubige die Gottesdienste der Gemeinde Wynns in Mexiko-Stadt. Der 67-jährige wurde von seiner Heimatgemeinde der Liberty Baptist Church in San Antonio, Texas, entsandt.
Auch der Papst lehnt Santa Muerte ab
Die Jungfrau von Guadalupe ist die Schutzpatronin Mexikos. Im Jahr 1531 soll die Jungfrau Maria dem Indigenen Juan Diego Cuauhtlatoatzin in Guadalupe, einem Viertel am nördlichen Stadtrand von Mexiko-Stadt, erschienen sein. Auf seinem Mantel soll ein Gnadenbild erschienen sein, das heute im Marienheiligtum im Wallfahrtsort Villa de Guadalupe auf dem Berg Tepeyac am Ort der Erscheinung in der Wallfahrtsbasilika ausgestellt wird. Mit 20 Millionen Pilgern jährlich ist Guadalupe der größte Wallfahrtsort der Welt. Der Gedenktag der Jungfrau von Guadalupe ist der 12. Dezember, der letzte Tag der Erscheinung.
Santa Muerte ist eine als Skelett dargestellte weibliche Figur der südamerikanischen Volksfrömmigkeit. Der Kult geht wahrscheinlich auf eine Vermischung aztekischer Religion mit Elementen des christlichen Glaubens zurück. Der Kult der Santa Muerte ist in allen Bevölkerungsschichten verbreitet. Von der katholischen Kirche wird er nicht anerkannt. Papst Franziskus sprach sich bei seinem Besuch in Mexiko 2016 deutlich gegen die Verehrung aus: "Ich bin beunruhigt über die vielen Verführten, die dieses Hirngespinst verherrlichen und ausgeschmückt mit schauderhaften Symbolen den Tod kommerzialisieren." (fxn)