Ehemaliger Regensburger Bischof verstorben
Geboren wurde Müller 1926 in Augsburg. Nach einer Zeit in Kriegsgefangenschaft studierte er in München Theologie. Seine Priesterweihe empfing er 1952, es folgte eine dreijährige Kaplanszeit in Starnberg.
1972 wurde Manfred Müller zum Weihbischof in Augsburg und Titularbischof von Jubaltiana ernannt. Einer der Mitkonsekratoren bei der Weihe in Augsburg war der damalige Regensburger Bischof Rudolf Graber. 1982 erfolgte die Ernennung durch Johannes Paul II. zum Bischof von Regensburg. Müllers Wahlspruch lautete "Die Wahrheit in Liebe verkünden"(Eph 4,15). Am 15. Januar 2002 nahm der damalige Papst Johannes Paul II. sein Rücktrittsgesuch anlässlich seines 75. Geburtstags an.
In einer ersten Reaktion würdigte Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, den Altbischof als "treuen Diener der Kirche". Er hob dabei besonders das Engagement Müllers in der Kommission für Erziehung und Schule hervor. Dieser hatte sich seit seiner Priesterweihe mit dem Thema beschäftigt und auch in der Freisinger Bischofskonferenz als Referent für Schulfragen gewirkt. "Das Herz des Verstorbenen schlug für die katholischen Schulen in Deutschland", schrieb Marx in einer Kondolenz. Seine pädagogischen und theologischen Fähigkeiten habe er außerdem in der Jury des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises der DBK einbringen können. "Fast zehn Jahre hat er der Jury vorgestanden und diesen Preis zu einem festen Bestandteil in der Literaturszene in Deutschland gemacht", so Marx. (som)
Voderholzer würdigt seinen verstorbenen Vorgänger
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat seinen verstorbenen Vorgänger Manfred Müller gewürdigt. "Als Bischof von Regensburg war es ihm immer ein Anliegen, menschennah, gütig und liebenswürdig die Botschaft Jesu zu verkünden", heißt es in einer Mitteilung Voderholzers vom Donnerstag. Müller habe stets nach seinem bischöflichen Wahlspruch "Die Wahrheit in Liebe verkünden" gehandelt. Die Nähe und der Austausch zu seinen Diözesanen seien Müller als Bischof stets am Herzen gelegen, so Voderzolzer. Dies habe er etwa zum Ausdruck gebracht, indem er regelmäßig die Seminaristen zu Frühmesse und anschließendem Frühstück einlud.
"Viele Menschen erlebten ihn als leidenschaftlichen Lehrer", so Voderholzer weiter. Müller war langjähriges Mitglied und später Vorsitzender der Kommission für Erziehung und Schule der bayerischen Diözesen. Mit der Umbenennung einer katholischen Volksschule in Regensburg in "Bischof-Manfred-Müller-Schule" habe die Schulgemeinschaft "ihrer Wertschätzung und Dankbarkeit Ausdruck verliehen", heißt es in der Mitteilung von Voderholzer.
Auch die Öffnung der pastoralen Räume zu einem "Blick über die eigene Kirchturmspitze hinaus" sei ein Verdienst Müllers, sagte Voderholzer. Mit seinem Hirtenwort von 1993 "Zieh den Kreis nicht zu klein" habe er die Grundlage für eine Neuordnung der pastoralen Planung im Bistum gelegt.
Manfred Müller war von 1982 bis 2002 Bischof von Regensburg. Er war Dienstag im Alter von 88 Jahren verstorben. (kim)