"Unbedachte Wortwahl"

Nach Interview: Schönborn bittet Altkatholiken um Entschuldigung

Veröffentlicht am 26.02.2024 um 15:56 Uhr – Lesedauer: 

Wien ‐ Kardinal Schönborn hatte in einem Interview gesagt, er wünsche der katholischen Kirche in Deutschland "nicht das Schicksal der altkatholischen Kirche". Daraufhin wandten sich Altkatholiken in einem Brief an ihn. Nun bekamen sie Antwort.

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Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn hat die Altkatholiken Österreichs um Verzeihung gebeten. "Ich möchte um Verzeihung für ein Missverständnis bitten, das ich durch eine unbedachte Wortwahl ausgelöst habe", schreibt Schönborn in einem Brief an die altkatholische Bischöfin Maria Kubin und den Synodalratsvorsitzende Herbert Psenner. Er habe mit seiner Interviewaussage lediglich ausdrücken wollen, dass er der katholischen Kirche in Deutschland kein Schisma wünsche. Ein Schisma sei immer eine Wunde, so Schönborn. "Eine Abwertung oder Kritik an der Altkatholischen Kirche wollte ich damit nicht verbinden und bedauere, dass es so verstanden werden konnte", so Schönborn.

Schönborn hatte vergangene Woche in einem Interview mit dem Portal "Communio" gesagt, er wünsche der katholischen Kirche in Deutschland "nicht das Schicksal der altkatholischen Kirche". Er äußerte sich in dem Interview zu den Reformplänen des Synodalen Wegs in Deutschland und rief die deutschen Bischöfe auf, weiter im Dialog mit dem Vatikan zu bleiben. Dabei warnte er ausdrücklich vor einem Schisma. Daraufhin wandten sich Österreichs Altkatholiken in einem Brief an den Kardinal. Sie fragten: "Welches Schicksal ist hier konkret von Ihnen intendiert?" und erbaten "dringend Klärung". (ben)