Erschütternde Zahlen und Entwicklungen

Woelki zum Weltfrauentag: Mehr tun gegen Männergewalt an Frauen

Veröffentlicht am 03.03.2024 um 17:52 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Diskriminierung, Unterdrückung, Gewalt und sogar Mord: Zum bevorstehenden Weltfrauentag macht der Kölner Kardinal Woelki auf einige bedrückende Fakten zum Thema Männergewalt an Frauen aufmerksam.

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Zum Weltfrauentag am Freitag weist der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki auf erschütternde Zahlen und Entwicklungen in Sachen Gewalt gegen Frauen hin: "In Deutschland wird an jedem dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Expartner ermordet. Beinahe jeden Tag versucht ein Partner oder Expartner eine Frau zu töten. Tendenz steigend", sagte der Erzbischof am Wochenende in seinem wöchentlichen Video-Impuls: "Das ist einfach nur fürchterlich."

Woelki nannte es ein weiteres schreckliches Beispiel, dass kürzlich in Wien an einem einzigen Tag fünf Frauen ermordet wurden: "Die Täter: Männer." Und in einer Umfrage von 2023 habe ein Drittel der Männer angegeben, Frauen gegenüber schon mal handgreiflich geworden zu sein. Diese Fakten müssten - nicht nur zum Weltfrauentag – stärker zur Kenntnis genommen werden und Anlass zum Handeln sein. Nach der Bibel habe Gott alle Menschen mit gleicher Würde ausgestattet, ergänzte Woelki. Er habe Mann und Frau zwar unterschiedlich, aber beide als sein Eben- und Abbild und damit auf Augenhöhe geschaffen. Männern und Frauen sei mit gleicher Achtung und gleichem Respekt zu begegnen. "Und dafür sollten wir in unserer Gesellschaft einstehen. Dafür stehe auch ich", so der Kardinal.

Auch in der katholischen Kirche gibt es immer wieder Debatten über die Rechte von Frauen. Kritik entzündet sich daran, dass sie keinen Zugang zu den Weiheämtern haben und damit weniger mitbestimmen können. Woelki verteidigt immer wieder das Nein zur Frauenweihe, das unter anderem damit begründet wird, dass Jesus das Priestertum nur männlichen Aposteln übertragen habe. Damit lehne die Kirche aber nicht die Gleichberechtigung ab, so der Kardinal. Unter anderem setzt er sich dafür ein, mehr Frauen in kirchliche Leitungspositionen zu bringen, "die dann auch Vorgesetzte von Priestern sind". (KNA)