Moderne Sklavinnen
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Sklaven, die gab es doch nur im Altertum oder auf den Baumwollfeldern in Nordamerika – so die landläufige Meinung. Tatsächlich ist heute die Sklaverei in allen Staaten der Welt offiziell abgeschafft. (Wobei ich bei der Recherche erstaunt feststellen musste, dass erst 1981 mit Mauretanien der letzte Staat seine Gesetze diesbezüglich geändert hat.)
Soweit die Gesetzeslage. Aber die Zahl der Menschen, die in absoluter Abhängigkeit von anderen leben und zur Handelsware werden, ist erschreckend hoch und steigt beständig. Es geht vor allem um Arbeitsausbeutung, Zwangsprostitution und Organhandel. Die ILO (International Labour Organisation) spricht von weltweit 21 Millionen Menschen, die Opfer von Menschenhandel sind; jährlich werden rund 10 Millionen Kinder neu zur Prostitution gezwungen. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs hat der Menschenhandel massiv zugenommen, sowohl als Arbeitsausbeutung als auch im Bereich der sexuellen Ausbeutung. Es sind Menschen aus dem armen Osten Europas, die mit Versprechungen in den Westen gelockt werden. Statt des Jobs in einem Hotel wartet dann die Zwangsprostitution auf sie. Vor allem Frauen geraten so in die Gewalt der Zuhälter, werden erniedrigt und brutal ausgenutzt. Es gibt dazu erschütternde Berichte.
Die Liberalisierung der Prostitution in Deutschland hat dazu geführt, dass eine Strafverfolgung äußerst schwierig geworden ist und Deutschland sich den zweifelhaften Ruf des "Bordells von Europa" erworben hat. Ein Skandal, der in der öffentlichen Diskussion weitgehend verdrängt wird. Und die Opfer schweigen, aus Scham, aus Angst und zum Schutz ihrer Angehörigen. Es ist ein Verdienst von Renovabis, dass es in seiner diesjährigen Pfingstaktion auf das Thema Menschenhandel und Zwangsprostitution hinweist. Als Christen können wir uns damit nicht abfinden, müssen verbrecherische Strukturen bekämpfen und uns mit den Opfern solidarisieren.