Nach Gebet für Tod von Papst Franziskus: Priester ziehen Konsequenzen
Nachdem bekannt wurde, dass sie für den Tod des Papstes beten, haben spanische Priester nun angekündigt, ihren Youtube-Kanal bis auf Weiteres zu schließen. Wie die "Catholic News Agency" berichtet, sagte einer der Priester am Mittwoch: "Nach langem Nachdenken und aus eigenem Antrieb, um zu vermeiden, dass unsere Bischöfe eine schwierige Entscheidung treffen müssen, die unseren Feinden den Sieg bescheren würde, haben wir uns für einen strategischen Rückzug entschieden." Das Erzbistum Toledo hatte sich nach dem Gebetsaufruf gegen Papst Franziskus von zwei Diözesanpriestern distanziert und rechtliche Schritte gegen sie nicht ausgeschlossen.
Mit der vorübergehenden Einstellung ihres Youtube-Formats verlören sie vielleicht eine Schlacht, aber sie vermieden damit "den Krieg zu verlieren", so die Priester. "Niemand zwingt uns zu irgendetwas, noch wurden wir gezwungen, uns zu entschuldigen, sondern wir gehen diesen Schritt frei." Im Gegensatz zu ihren Kritikern verfolgten sie mit ihrer Arbeit das Wohl der Kirche.
Was ist passiert?
Mehrere spanische und lateinamerikanische Priester – darunter zwei aus der Erzdiözese Toledo – hatten im Februar in einem Live-Video bei YouTube gesagt, dass sie für den Tod von Papst Franziskus beten würden. "Ich bete viel für den Papst, dass er so schnell wie möglich in den Himmel kommt", so einer der Geistlichen aus Toledo. Die anderen hatten sich größtenteils dieser Intention angeschlossen und bekundet, ebenfalls für einen raschen Tod von Franziskus zu beten. "Dann lasst uns noch inniger darum beten", fügte der andere Priester aus Toledo anschließend hinzu. Die Kleriker hatten das Video am 22. Februar aufgenommen, dem Fest der Kathedra Petri – des Heiligen Stuhls. Auf ihrem traditionalistischen YouTube-Kanal diskutierten die Priester bei einem "konterrevolutionären Priester-Stammtisch", wie sie ihr Online-Gespräch selbst bezeichneten, über die Handkommunion, der sie grundsätzlich ablehnend gegenüberstehen.
Nachdem das Video öffentlich diskutiert wurde, teilten die Priester über die Plattform "X" (ehemals Twitter) mit, missverstanden worden zu sein. Sie hätten "auf humorvolle Art" über den Papst gesprochen. Die Geistlichen entschuldigten sich für ihre unbedachte Wortwahl. Einer der Diözesanpriester aus Toledo soll zu den Initiatoren der Unterschriftenaktion gegen das vatikanische Segensdokument "Fiducia supplicans" gehören, berichtete das Magazin "Vida Nueva". Mit der Aktion wollten mehrere Priester der Erzdiözese Papst Franziskus dazu bewegen, die Erklärung des Glaubensdikasteriums zurückzunehmen, die unter bestimmten Bedingungen eine Segnung homosexueller und wiederverheirateter Paare ermöglicht hatte. Toledo gilt in der spanischen Kirche als Kaderschmiede für konservative Kleriker. (ben)