Leiche fehlt, Trauernde sind bezahlte Schauspieler

Priester soll Trauergottesdienst halten – alles nur ein böser Streich

Veröffentlicht am 11.03.2024 um 11:51 Uhr – Lesedauer: 

London ‐ Ein Priester wurde angefragt, einen Trauergottesdienst für einen Verstorbenen zu halten. Doch kurz vor dem Beginn zeigen sich immer mehr Ungereimtheiten – bis sich herausstellt, dass alles nur ein aufwendig inszenierter, übler Streich ist.

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In England ist ein katholischer Priester ein Opfer eines üblen Streichs geworden, der offenbar auf das Konto eines verurteilten Pädophilen geht. Wie britische Medien am Wochenende berichteten, entpuppte sich ein Trauergottesdienst in London, den der Geistliche leiten sollte, als aufwendig inszeniertes Schauspiel. Demnach wurde die Zeremonie abgebrochen, als der Geistliche feststellte, dass der Leichnam im Sarg fehlte und die Trauernden bezahlte Schauspieler waren.

Der Gottesdienst war am vergangenen Montag in der römisch-katholischen Oratorianerkirche im Stadtteil Kensington angesetzt. Beerdigt werden sollte ein 23-jähriger Lette, der an Neujahr als vermisst gemeldet worden sei. Die Anfrage für den Trauergottesdienst kam laut dem Priester ein paar Wochen zuvor von einem Mann, der sich als Bruder des Toten ausgab. Dem beauftragten Bestattungsunternehmen sei sogar eine Sterbeurkunde vorgelegt worden. Der angeblich Tote wird in seiner Heimat tatsächlich vermisst – eine Leiche wurde jedoch noch nicht gefunden, wie sich herausstellte.

Aufwendige Details

Die Hintermänner des Schauspiels scheuten offenbar keine Kosten: Es gab einen von Pferden gezogenen Leichenwagen, zwei luxuriöse Oldtimer, Männer mit Zylinder und einen vollbesetzten Chor. Zudem wurde die Kirche mit Fotos des vermeintlichen Verstorbenen geschmückt; sogar ein Filmregisseur wurde angeheuert. Als der Chorleiter den vorbereiteten und bereits umgezogenen Priester jedoch informierte, dass es keine Leiche gibt, und sich daraufhin weitere Ungereimtheiten zeigten, wurde der Gottesdienst umgehend abgesagt und die Polizei eingeschaltet.

Der "Telegraph" berichtete, dass hinter der Aktion ein 38-jähriger verurteilter Pädophiler steckt. Dieser habe dem Bestattungsunternehmen eine beträchtliche Summe gezahlt. Über die Motive ist bisher nichts bekannt. Die Behörden nahmen nach dem Vorfall weitreichende Ermittlungen auf. Der Priester selbst zeigte sich von den Vorgängen erschüttert: "Ich fühlte mich sehr beunruhigt", wird er zitiert. (mal)