Im Alter von 81 Jahren

Churer Altbischof Huonder gestorben

Veröffentlicht am 03.04.2024 um 16:51 Uhr – Lesedauer: 

Vilters-Wangs ‐ Er galt als konservative Reizfigur und sorgte für tiefe Gräben unter den Gläubigen in seinem Bistum Chur. Nach seiner Emeritierung zog Bischof Vitus Huonder in ein Haus der Piusbruderschaft. Nun ist er mit 81 Jahren gestorben.

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Der frühere Churer Bischof Vitus Huonder ist tot. Er starb am Mittwoch nach schwerer Krankheit, teilte die Priesterbruderschaft St. Pius X. mit. Huonder wurde 81 Jahre alt. Seit seiner Emeritierung lebte er in einem Institut der Piusbruderschaft im schweizerischen Wangs (Kanton St. Gallen) und trat nur noch selten öffentlich auf.

Huonder, Jahrgang 1942, war von 2007 bis 2019 Bischof der Schweizer Diözese Chur. Er galt in der Kirche der Schweiz als Vertreter des konservativen Kirchenflügels und sorgte mit verbalen Vorstößen zu Sexuallehre, Kirchenverfassung oder Lebensschutz immer wieder für Aufsehen. Mit seinen Äußerungen und seinem Führungsstil polarisierte er das Bistum, zu dem neben den ländlichen Kantonen auch die Finanzmetropole Zürich gehört. Anlässlich seines 75. Geburtstag im Jahr 2017 reichte er sein Rücktrittsgesuch bei Papst Franziskus ein; dies wurde jedoch erst im Mai 2019 wirksam. 2021 wurde Joseph Maria Bonnemain zu seinem Nachfolger ernannt.

Nach Priesterweihe und Promotion im Jahr 1973 war Huonder zunächst an der Theologischen Fakultät der Universität Fribourg und an der Theologischen Hochschule Chur tätig, anschließend mehrere Jahre in der Pfarreiseelsorge. Nach seiner Habilitation in Liturgiewissenschaft ernannte ihn sein Vor-Vorgänger als Churer Bischof, Wolfgang Haas, 1990 zum Generalvikar für Graubünden, Glarus und Liechtenstein und machte ihn zum Domkapitular. Haas' Nachfolger Amedee Grab bestätigte Huonder 1998 als Generalvikar für Graubünden. Im Vorfeld der Bischofswahl 2007 galt Huonder als aussichtsreicher Kandidat. (mal)

3.4., 17.30 Uhr: ergänzt um weitere Informationen.