Französische Laien starten internationale Kampagne

Appell an Papst Franziskus: Vereinigung will Alte Messe zurück

Veröffentlicht am 24.04.2024 um 10:54 Uhr – Lesedauer: 

Paris ‐ Die Feier der vorkonziliaren Liturgie nach dem Römischen Messbuch von 1962 wurde 2021 von Papst Franziskus stark eingeschränkt. Seitdem gibt es immer wieder Probleme weltweit. Nun aber fordert eine Bewegung die Wiederzulassung.

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Eine katholische Vereinigung aus Frankreich hat an Papst Franziskus appelliert, die Alte Messe wieder zuzulassen. Mit einer internationalen Kampagne fordert die Laienvereinigung "Renaissance Catholique" das Kirchenoberhaupt auf, "um der wahren Freiheit der Kinder Gottes willen, die volle Freiheit der vorkonziliaren Liturgie zu gewähren", heißt es in der am Montag veröffentlichten Erklärung auf der Internetseite der Bewegung. Man bitte ebenfalls um "den freien Gebrauch aller ihrer liturgischen Bücher, damit alle Gläubigen von ihr profitieren und alle Geistlichen sie ungehindert feiern können". 

Argumentiert wird mit "offensichtlichen Früchten" hinsichtlich Frömmigkeit und Berufungen. Die vorkonziliare Liturgie ziehe vor allem junge Menschen an, heißt es. Niemand könne daher bestreiten, dass sie für die Bewahrung und Weitergabe des katholischen Glaubens und der religiösen Praxis inmitten eines Glaubensverlustes hilfreich sei.  Laut der Erklärung, die in acht Sprachen übersetzt wurde, ist der Aufruf keine Petition, sondern eine "Botschaft zur Verbreitung", die den Bischöfen und Kardinälen der Weltkirche vorgelegt werden soll. Dabei wurde auch der Pontifex kritisiert: "Trotz aller Versuche, sie verschwinden zu lassen, insbesondere während des gegenwärtigen Pontifikats, lebt diese Messe weiter", wird in der Erklärung betont. Die Kirche sei nämlich von einer "inneren Krise betroffen", die sich in einem Rückgang der religiösen Praxis sowie einem Rückgang der Priester- und Ordensberufungen widerspiegle. Dazu gehörten auch ein Rückgang der Sakramentenpraxis und zuvor undenkbare Meinungsverschiedenheiten unter Klerikern.

Mit seinem Motu proprio "Traditionis custodes" ("Wächter der Tradition") aus dem Jahr 2021 hatte Papst Franziskus die Feier der Alten Messe weitgehend eingeschränkt. Darin heißt es, die Bischöfe sollen einen oder mehrere Orte bestimmen, an denen die Messe nach den Messbüchern von 1962 gefeiert werden kann, jedoch nicht in Pfarrkirchen und ohne Errichtung neuer Personalpfarreien. Ebenfalls müssen Geistliche, die vor dem Papsterlass geweiht wurden und die Alte Messe feiern wollen, ihren Bischof um Genehmigung bitten. Priester, die nach 2021 geweiht wurden, können diese Erlaubnis nur vom Vatikan bekommen. Seit der Einschränkung der Feier der Alten Messe kommt es immer wieder zu Problemen bei der Umsetzung des Papst-Dekrets, vor allem in den USA, Frankreich oder Australien. Papst Franziskus aber verteidigte Anfang 2024 die Einschränkungen. (mtr)